ÖO-Landeshauptmann will wieder über Bildungsreform reden.
Oberösterreichs Landeshauptmann Josef Pühringer (ÖVP) will wieder über eine Bildungsreform verhandeln. Im Interview mit ÖSTERREICH (Mittwoch-Ausgabe) fordert Pühringer unter anderem ein zusätzliches Volksschuljahr: "Entscheidend ist jetzt, dass man die Grundtechniken Lesen, Schreiben, Rechnen stärkt. Daher brauche ich in der Primärstufe entsprechende Akzente: Da brauche ich vielleicht eine verlängerte Volksschule." Aber auch über Wegfall der 10-Prozent-Grenze bei der neuen Mittelschule will Pühringer reden: "Das ist eine Maßnahme, über die man gemeinsam mit vielen anderen Maßnahmen diskutieren kann."
Zwar glaubt Pühringer nicht mehr, dass die Forderung nach einer vollständigen Verländerung der Lehrer durchsetzbar sei: "Ich bleibe dabei, weil ich es für gescheit halte. Aber ich nehme es zur Kenntnis, dass der Bund das nicht will." Pühringer zeigt sich bereit, einen neuen Verhandlungsanlauf zu nehmen: "Ich bin bereit, mit dem Bund in eine umfassende Diskussion einzusteigen, wenn der Bund dies wünscht. Aber nur wenn der Kanzler sein Machtwort zurücknimmt und sagt, es soll vernünftige Gespräche geben." Konkret meint Pühringer das ÖSTERREICH-Interview Faymanns vom November, in dem der Kanzler mit einem "Machtwort" die Lehrerdebatte beendet hatte. Pühringer an den Kanzler: "Nur weil man diese Frage nicht lösen kann, sollte man nicht sagen, dann diskutieren wir über Bildung gar nicht mehr, das bringt überhaupt nichts. Auf beleidigt machen, kommt bei den Bürgern nie gut an."