Aus Frust über den Kickl-Rauswurf ballerte ein FPÖ-Gemeinderat wild um sich.
Seit zwei Jahren ist „der Charly“, wie ihn alle im Ort nennen, uneingeschränkter Boss der kommunalen FPÖ, der einzige Vertreter der Blauen im Gemeinderat seines 5.500-Einwohner-Heimatortes. Bis in die Leitung des Bezirks hat es der hemdsärmelige Mandatar gebracht, seinen politischen Lebenskampf führt er gegen den Gitzentunnel. Charlys Motto: Geht nicht, gibt‘s nicht.“
"Macht braucht Kontrolle"
Im vergangenen Wahlkampf trat er noch unter dem Slogan „Macht braucht Kontrolle“ an. Selbige ist ihm am Freitag in der Früh allerdings vollkommen entglitten. Nach durchzechter Nacht postierte sich der Gemeindevertreter auf dem Balkon seines Hauses, beschimpfte Gott und die Welt, schrie obszöne Worte. Schließlich nahm er eine großkalibrige Pistole und feuerte damit sage und schreibe 29 Mal in der Gegend herum.
Ein klarer Fall für das Polizei-Sondereinsatzkommando Cobra. Schwer bewaffnet rückten die Beamten an, um den FP-Politiker in die Schranken zu weisen. Charly wurde festgenommen, mehrere Waffen bei ihm sichergestellt.
Skurriles Motiv
Sein Motiv: Die Absetzung von Ex-Innenminister Herbert Kickl. „Ich habe mir vorgestellt, auf die Porträts des Bundespräsidenten und von Ex-Bundeskanzler Sebastian Kurz zu schießen“, sagte er. Die FPÖ warf ihn noch am Freitag aus der Partei, für Charly gilt die Unschuldsvermutung.
"Charly" schoss aus Frust 29 Mal vom Balkon: