Kärnten

Ragger will auch Dörfler loswerden

07.03.2013

Der Neo-Parteichef fordert Verzichtserklärungen aller Abgeordneten.

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Der neue FPK-Chef Christian Ragger muss schon in der ersten Woche seiner Obmannschaft sein gesamtes politisches Gewicht in die Waagschale werfen: Um nach Kurt Scheuch auch die beiden FPK-Kandidaten Harald Dobernig und Gerhard Dörfler zum Mandatsverzicht zu bewegen, drohte er in einem Interview mit der "Kronen-Zeitung" sein vorzeitiges Aus als künftiger, blauer Landesrat an. Er fordert Verzichtserklärungen von allen Abgeordneten.

Keine Verhandlungen mit FPÖ
Rund zwei Drittel der FPK-Abgeordneten hätten bereits eine Verzichtserklärung bei ihm abgegeben, sagte Ragger in dem Interview. Die angekündigte Verzichtserklärung von Dobernig und eine von Dörfler wolle er bis Freitag haben. "Nur wenn wir diese erste Hürde nehmen, steht einer weiteren Entwicklung der Partei nichts entgegen."

Über eine Zusammenführung mit der FPÖ will der FPK-Obmann erst dann verhandeln, wenn die Partei neu aufgestellt ist. "Der Wiedervereinigungsparteitag kann noch etwas dauern." Ziel sei, dass die FPÖ wieder Mutter- und nicht mehr Schwesterpartei sei.

Dörfler selbst wollte sich über seinen etwaigen Verbleib in der Politik nicht mehr äußern. "Ich werde diese Angelegenheiten erst parteiintern diskutieren und dann öffentlich machen", so der scheidende Landeshauptmann. Nach der Regierungssitzung am Dienstag hatte er noch erklärt, sein Landtagsmandat fix annehmen zu wollen.

Sitzung am Freitag
Entscheidungen werden möglicherweise am Freitag fallen. Für den Vormittag ist eine Sitzung des Parteivorstands angesetzt, am Nachmittag findet eine Bürgermeister-Konferenz in Klagenfurt statt, bei der die Funktionäre über die weiteren Schritte informiert werden sollen. Der Unmut über die Niederlage bei der Wahl und den Umgang der Spitzenfunktionäre mit der Schlappe ist jedenfalls noch lange nicht verebbt. Die Stimmen in der Partei, die auch Raggers Kopf fordern, werden immer lauter, auch wenn offiziell niemand Stellung nehmen will.

Die Gerüchteküche brodelt, da heißt es, der bisherige Klubobmann Gernot Darmann solle doch den Parteivorsitz übernehmen. Dann wieder heißt es, Darmann würde nach Wien in den Nationalrat wechseln. Auch der Name von FPÖ-Landesobmann Christian Leyroutz - er würde bei einem Verzicht von Dobernig und Darmann ein Landtagsmandat erhalten - wird allenthalben genannt. Das lehnen wiederum jene ab, die gegen eine Wiedervereinigung mit der Bundes-FPÖ sind. Am Donnerstag wurde auch die Landtagsabgeordnete Wilma Warmuth als eventuelle Parteichefin genannt, sie sei in keine Skandale verwickelt und könne ausgleichend wirken, so die Argumentation.

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