Nach Jahren des Kampfes um zweisprachige Ortstafeln wirft Rudi Vouk das Handtuch.
Der Rat der Kärntner Slowenen steht 60 Jahre nach seiner Gründung vor der Selbstauflösung. Grund für den drastischen Schritt sei "das nicht gehört werden" der Anliegen der Volksgruppe in Österreich und Slowenien, Auslöser sei letztendlich die Halbierung der Fördermittel für die Volksgruppenverbände seitens der Republik Slowenien gewesen, erklärte Vize-Obmann Rudi Vouk.
Das Präsidium des Rates hat den Beschluss zur Selbstauflösung einstimmig gefasst. Diese Entscheidung muss allerdings noch am 29. März beim sogenannten Volksgruppentag - dem entscheidungsbefugten Gremium - abgesegnet werden.
Der Rat der Kärntner Slowenen hat sich seit Jahren um die Aufstellung weiterer zweisprachiger Ortstafeln im Bundesland Kärnten bemüht.
Dörfler "erfreut" über Auflösung
"Erfreut"
hat sich der Kärntner FPK-Landeshauptmann Gerhard Dörfler über die
Ankündigung der Selbstauflösung gezeigt. Ohne den "Krawallmacher" Karel
Smolle (Obmann des Rates) würden Entscheidungen in der Volksgruppenpolitik
künftig leichter fallen, prophezeite der Regierungschef. Die Mehrheit der
Volksgruppenvertreter sei durchaus konstruktiv, betonte Dörfler. Nur Smolle
und dessen Stellvertreter Vouk seien als "Scharfmacher" in Wien und Laibach
unterwegs und würden die Politik Kärntens schlechtreden.