ÖSTERREICH
Rauchergesetz kommt in die heiße Phase
17.04.2008
Die Verhandlungsrunde der Sozialpartner verlief in guter Atmosphäre. Die Gewerkschaft beharrt aber auf vollen Abfertigungsansprüchen.
Gewerkschaft und Wirtschaftskammer verhandeln eifrig am Nichtraucher-Paket – einer raschen Einigung soll nichts im Wege stehen. Das gestrige Treffen zum Arbeitnehmerschutz für das Personal in Raucherlokalen verlief jedenfalls in „guter Atmosphäre“, wie der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft vida, Rudolf Kaske, gegenüber ÖSTERREICH sagte. „Beide Seiten haben Verständnis für die Position des anderen gezeigt.“
Schutz von schwangeren Kellnerinnen
Die Gewerkschaft beharrte
gestern aber auf einem vollen Abfertigungsanspruch für kündigende
Angestellte von Raucherlokalen. Zudem soll Kaske auf die besonders
schützenswerten Arbeitnehmer wie Schwangere und Lehrlinge hingewiesen haben.
Die Wirtschaftsseite hat im Gegenzug mit einer schon bekannten Studie darauf
hingewiesen, dass die Mehrheit der Kellner und Barkeeper nichts dagegen
hätte, in Raucher-Lokalen zu arbeiten, weil der Großteil selbst Raucher sei.
Regierung am Zug
Nächste Woche sollen Juristen und
Arbeitsmediziner der Sozialpartner klären, ob und wie die Vorschläge
umgesetzt werden. Klar ist: Von mehr Urlaub für die Angestellten wie es
Gesundheitsministerin Andrea Kdolsky (ÖVP) vorgeschlagen hatte, hält die
Gewerkschaft weiter nichts. Das Sozialpartnerpaket wird jedenfalls in das
Nichtrauchergesetz der Regierung eingearbeitet. Zuletzt hatte
SPÖ-Sozialminister Erwin Buchinger Kdolsky in einem wichtigen Punkt
zugestimmt: Lokale, die kleiner als 75 m2 sind, sollen selbst wählen, ob sie
als Raucher- oder Nichtraucher-Lokal geführt werden.