Die Grünen fordern den Rücktritt Straches, wenn noch ein Hitler-Gruß-Bild auftaucht. ÖVP und SPÖ wünschen sich baldige Aufklärung.
Der Grüne Bundessprecher Alexander Van der Bellen hat am Samstag die "milde" Bewertung der Jugendfotos von FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache durch Bundeskanzler Alfred Gusenbauer (S) scharf kritisiert.
"Bundeskanzler Gusenbauer liegt hier falsch, wenn er nur von einer Jugendtorheit spricht", so Van der Bellen im Ö1-"Journal zu Gast" am Samstag. Die SPÖ wolle offensichtlich die Türe zur Strache-FPÖ nicht zuschlagen und sich diese Opposition offen lassen.
Grüne fordern Rücktritt bei "Hilter"-Fotos
Van
der Bellen meinte, wenn jetzt noch Fotos von Strache mit dem "Hitler-Gruß"
dazukommen, "dann reicht's aber wirklich" und Strache müsste
zurücktreten.
ÖVP fordert Aufklärung
ÖVP-Generalsekretär Hannes
Missethon forderte in einer Aussendung von Strache eine Aufklärung: "Die
von Strache angekündigte eindeutige Erklärung und klare Distanzierung der
FPÖ von NS-Gedankengut ist längst überfällig."
SPÖ fordert Bekenntnis zur Demokratie
Ein
"unmissverständliches Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat sowie eine
klare Verurteilung der NS-Gräuel" hat SPÖ-Bundesgeschäftsführer Josef Kalina
am Samstag von FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache gefordert. "Niemand in der
SPÖ hat das leiseste Verständnis für Aktivitäten im neonazistischen Umfeld.
Wir erwarten uns daher von FPÖ-Chef eine eindeutige Erklärung anstatt
Ausflüchte und kabarettreife Ausreden", so Kalina.
Die Kritik von Grünen-Chef Alexander Van der Bellen an der angeblichen Milde von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer in dieser Causa bezeichnete der SPÖ-Bundesgeschäftsführer als "vereinfacht und polemisch". Gusenbauer habe von Anfang an klare Worte gefunden und von Strache ein eindeutiges Bekenntnis zu Demokratie und Rechtsstaat sowie eine Verurteilung der NS-Verbrechen gefordert.