Neonazis und Burschenschafter
Rechte hetzen gegen Shoah-Denkmal in Wien
12.11.2018
Shoah Namensgedenkmauer wird schon vor dem Bau durch den Dreck gezogen.
Wie der "Standard" berichtet, wird gegen den Bau eines geplanten Shoah-Denkmals von Burschenschaftern und Rechtsextremen gehetzt. Das Denkmal, für welches die türkis-blaue Regierung letzte Woche 4,5 Millionen Euro zugesagt hat, soll vor der Nationalbank im Ostarrichipark in Wien errichtet werden.
Küssel's Schergen regen sich auf
Die Gedenkmauer für die rund 66.000 in Österreich ermordeten Opfer während der NS-Zeit wird besonders von Neonazi Gottfried Küssel's Handlangern, der Gruppierung "Unwiderstehlich", angepöbelt. Küssel selbst sitzt derzeit noch eine weitere Haftstrafe wegen NS-Wiederbetätigung im Gefängnis ab.
Burschenschafter und Rechtsextreme reden von "Schuldkult"
Mitglieder der Burschenschaft "Olympia", die auch hochrangige FPÖ-Politiker und den Mitbegründer der rechtsextremen Identitären beheimatet, und Glieder der Gruppe "Unwiderstehlich" lassen sich im Internet über das Projekt aus, unter anderem wird es als "verordneter Schuldkult", der "Seelen zerstöre" und außerdem zu teuer sei, bezeichnet. In letzter Zeit wird die FPÖ von der Gruppe öfter kritisiert, was von ihrer Online-Gefolgschaft nicht immer gut aufgenommen wird, da es ja "derzeit nichts Besseres als die FPÖ" gäbe.
Youtube-Video eines jungen Ignoranten schlägt Wellen
Markus R., der zu Olympia gehört, aber mittlerweile nach seinem Rausschmiß aus der FPÖ als Obmann einer rechten Kleinpartei tätig ist, verstehe nicht, warum man ihm, dem 1994 Geborenen, dieses Denkmal "hinpflanzen wolle", und befürchtet außerdem das "Aussterben unseres Volkes" durch "Masseneinwanderung in Europa". Weiters bemerkt er, dass "viele Menschen unter der Armutsgrenze leben müssen", und hätte andere Vorstellungen für das Geld, mit dem man "so viel" machen könne.
Die Namensgedenkmauer wird von Bundespräsidenten Van der Bellen und der Israelitischen Kultusgemeinde in Wien befürwortet.