Vor allem Budget & Sparpaket kosten der Koalition die Wählergunst.
Das ÖSTERREICH-Polit-Barometer zum Jahreswechsel (der Saldo aus positiver und negativer Bewertung) bringt der Regierung einen beispiellosen Absturz. Konnten sich Werner Faymann und Josef Pröll zu Beginn der Krise gut schlagen, so stürzte ihre Regierung ab der zweiten Jahreshälfte 2010 tief ins Minus. Den Ärger der Wähler über das Sparpaket bekommt vor allem Finanzminister Josef Pröll zu spüren: Vor einem Jahr noch Shootingstar und mit 30 % plus an 1. Stelle, muss Pröll jetzt im aktuellen ÖSTERREICH-Politbarometer von Gallup einen Fall von 48 Prozentpunkten auf minus 18 % verkraften.
Kanzler liegt nur mehr im Mittelfeld der Minister
Nicht viel besser erging es dem Kanzler: Faymann liegt zwar jetzt vor seinem "Koalitionszwilling“. Aber: Auch der Regierungschef fiel um 37 Prozentpunkte – jetzt hält Faymann im Regierungsmittelfeld bei minus 12 %.
Die gesamte Regierung wurde mitgerissen: Addierte man alle Ministerwerte zu Beginn 2010, erhielt man einen Saldo von plus 179 % – zum Start des Jahres 2011 hält man bei einem blamablen Minus von 131 % – der tiefste Stand, den die Regierung jemals hatte. Negative Ausreißer: Justizministerin Claudia Bandion-Ortner muss einen Fall von 34 % auf minus 23 % hinnehmen – Grund ist das aufgehobene Bawag-Urteil.
Wutausbruch bescherte sogar Berlakovich Waterloo
Kleine Ursache, große Wirkung auch bei Umweltminister Niki Berlakovich: Dass ihm in Paris wegen eines verpassten Anschlussfluges der Kragen platzte („Botschaft ist ein Sauhaufen“), bekam Berlakovich nicht gut: Er rutschte im Polit-Barometer auf minus 17 % ab. Unterrichtsministerin Claudia Schmied setzte PISA zu: Sie verlor 27 %-Punkte im Jahresvergleich, liegt bei –20 %. Die rote Laterne geht an Innenministerin Fekter: –26 %. Im Plus sind nur Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Arbeitsminister Rudolf Hundstorfer – sie profitieren vom Wirtschafts-Aufschwung – und Außenminister Michael Spindelegger.