Zu Lage in Nahost

Regierung beruft Krisenkabinett ein

02.10.2024

Das Krisenkabinett zur Lage in Nahost wird heute um 15:00 Uhr im Verteidigungsministerium zusammentreffen.

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Wien. Angesichts der Lageentwicklung zwischen Israel und dem Iran haben Bundeskanzler Karl Nehammer und Vizekanzler Werner Kogler die Regierung zu einem Krisenkabinett einberufen. Es wird heute, Mittwoch, um 15:00 Uhr im Verteidigungsministerium zusammentreffen. Teilnehmen werden neben Bundeskanzler Nehammer und Vizekanzler Kogler Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, Innenminister Gerhard Karner sowie Außenminister Alexander Schallenberg.

Was folgt nach dem Raketengroßangriff des Iran auf Israel? 

Die Luftstreitkräfte der Revolutionsgarden, Irans Elitestreitmacht, haben bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr den Erzfeind Israel direkt angegriffen. Sie feuerten rund 200 Raketen ab, die auf Luftwaffenstützpunkte und das Hauptquartier des Geheimdienstes Mossad zielten. Nach Angaben Israels wurde der Angriff größtenteils abgewehrt - den Regierungschef Benjamin Netanyahu dennoch nicht unbeantwortet lassen will. Fragen und Antworten zur zunehmenden Eskalation des Konflikts:

Wie könnte ein israelischer Gegenschlag aussehen?

Israel hat bereits angekündigt, entschieden auf den Raketenangriff zu reagieren. Mögliche Ziele oder den Zeitpunkt nannte das Militär oder die Regierung jedoch nicht. Angesichts des jüdischen Neujahrsfest Rosh Hashanah, das an diesen Tagen gefeiert wird, dürfte der Gegenangriff jedoch nicht unmittelbar bevorstehen.

Die "New York Times" berichtete unter Berufung auf US-Beamte, in einem möglichen Szenario könnte Israel die iranischen Nuklearanlagen angreifen. Insbesondere die Anreicherungsanlagen in Natans, dem Herzstück des iranischen Programms, könnten im Visier stehen. Die Anlage tief unter einem Gebirge im Zentraliran gilt schon lange als mögliches Ziel im Konflikt zwischen der Islamischen Republik und Israel. Der Westen hat Teheran immer wieder vorgeworfen, nach Atomwaffen zu streben.

Welche Rolle spielen die USA?

Rückendeckung dürfte Israel von den USA erhalten. Der wichtigste Verbündete hilft dem jüdischen Staat uneingeschränkt bei der Abwehr iranischer Raketen. Zugleich graut es der US-Administration unter Präsident Joe Biden davor, wenige Wochen vor den Präsidentschaftswahlen in einen flächenbrandartigen Nahost-Krieg hineingezogen zu werden. Bei einem Vergeltungsangriff auf den Iran könnte Israel auf amerikanische Hilfe angewiesen sein, sei es in Form von geheimdienstlichen Informationen oder Bereitstellung bunkerbrechender Bomben. "Israel täte gut daran, seine Antwort mit der US-Administration abzustimmen, bevor es losschlägt", schrieb die regierungsnahe Zeitung "Israel Hayom". Wenige Wochen vor den Wahlen wolle Washington nicht in unüberschaubare militärische Aktivitäten verstrickt werden.

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