"Weltraumministerin" Bures macht sich für das Thema Raumfahrt stark.
Die nach der Bündelung der Agenden in ihrem Ressort auch als "Weltraumministerin" fungierende Infrastrukturministerin Doris Bures (SPÖ) will das Thema Raumfahrt stärker in den Mittelpunkt rücken. 2014 werde durch diverse Missionen und Entscheidungen ein "spannendes Weltraumjahr", so Bures bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. So sucht man Ideen für neue österreichische Nanosatelliten.
"Weltraumtechnik ist nichts Abgehobenes", meinte die Ministerin. Heuer stünden mit dem Start des Umweltbeobachtungssatelliten Sentinel 1 A und dem Aufsetzen eines Landegeräts aus der Raumsonde Rosetta auf dem Kometen 67P/Tschurjumov-Gerasimenko zwei europäische Großprojekte auf dem Programm, die auch auf österreichische Weltraumtechnologie setzen. Darüber hinaus entscheide der Ministerrat der europäischen Raumfahrtorganisation ESA über die Zukunft der europäischen Trägerrakete Ariane und der internationalen Raumstation (ISS). Außerdem übernimmt der Leiter der österreichischen Agentur für Luft-und Raumfahrt, Harald Posch, für drei Jahre den Vorsitz des ESA-Rates.
"Es gibt keinen Bereich, der so für Wissenschaft, Technologie und Forschung steht wie der Weltraumsektor", betonte der Geschäftsführer der Forschungsförderungsgesellschaft FFG, Klaus Pseiner. "Es gehört zum Selbstverständnis einer starken Nation wie Österreich, hier auch Flagge zu zeigen." Initiativen auf diesem Gebiet brächten eine enorme Umwegrentabilität. So habe ein österreichisches Unternehmen, das einen Auftrag von der US-Raumfahrtbehörde NASA bekommen habe, praktisch von allen Kunden in den USA dafür Feedback bekommen: "Wenn Sie es geschafft haben, im Weltraumbereich bei der NASA zu punkten, ist das für uns das stärkste Gütesiegel."
Österreichischer Nanosatellit
Nicht zuletzt sei die Weltraumtechnologie auch eine Möglichkeit zur Aus- und Weiterbildung von High-Tech-Talenten, betonte Bures. Ab Herbst 2014 werde es daher einen Ideenwettbewerb für einen österreichischen Nanosatelliten geben. Die im Vorjahr gestarteten ersten beiden österreichischen Nanosatelliten hätten eine "Vielzahl an kreativen Ideen" ausgelöst, so Posch. "Wir haben uns daher gefragt, wie wir diese kanalisieren können." Man werde aus dem Wettbewerb, an dem Schüler und Studenten teilnehmen können, daher fünf Konzepte auswählen. Für sie finanziert das Ministerium ein Jahr lang mit je 50.000 Euro Machbarkeitsstudien. Für das Siegerprojekt werden dann die Kosten für Entwicklung, Bau, Start und Betrieb übernommen.