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27 Superreiche "verschenken" 557 Mio. Euro an Finanz vorbei

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Da Österreich keine Schenkungssteuer hat, werden an der Finanz vorbei Millionen verschoben.

Knalleffekt. Das Schenkungskarussell zwischen zwei Stiftungen von Signa-Gründer Rene Benko, seiner Mutter sowie ihm selbst wurde jetzt nicht nur zum Fall im Parlament. Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) musste jetzt auf Anfrage von SPÖ-Finanzsprecher Jan Krainer auflisten, wie es die Reichsten 100 der Landes – quasi von der Familie Porsche über Mark Mateschitz bis zur Familie Rosenbauer – so mit Schenkungen halten. in Österreich existiert ja keine Schenkungssteuer, Eigentumsübertragungen sind praktisch gratis. Nun, die Zahlen sind durchaus beachtlich.

 

  • 27 extrem vermögende Personen machten laut Brunner in den letzten 10 Jahren 384 Schenkungen in Höhe von durchschnittlich 1,45 Mio. Euro – macht insgesamt eine Eigentumsübertragung von 556,8 Mio Euro, und das ohne einen müden Cent Steuern zu zahlen. Jeder der 27 machte also 14 bis 15 – steuerfreie — Schenkungen. Namen nennt Brunner indes keine - Steuergeheimnis.
  • Hohe Zahlungen. Der Schnitt der 10 % höchsten Steuern beträgt demnach immerhin etwas mehr als 10 Mio, Euro.

SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer im Rahmen einer Sitzung des COFAG-U-Ausschusses am Donnerstag

SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer im Rahmen einer Sitzung des COFAG-U-Ausschusses am Donnerstag, 04. April 2024, im Parlament in Wien 

© APA/GEORG HOCHMUTH
× SPÖ-Fraktionsführer Jan Krainer im Rahmen einer Sitzung des COFAG-U-Ausschusses am Donnerstag

Krainer ist außer sich; „Milliardäre zahlen in Österreich zu wenig Steuern. Wenn man zu den 100 reichsten Personen gehört, kriegt man über 20 Mio. Euro pro Person, alle zehn Jahre geschenkt. ÖVP und FPÖ finden das normal. Die SPÖ will einen fairen Beitrag von den Superreichsten einheben.“

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