Regierung

Asylwelle ebbt ab: Heuer gleich 42 % weniger Anträge

Teilen

Die osteuropäischen Asylrouten haben sich verlagert - und Österreich profitiert: Heuer sank die Zahl der Asylanträge deutlich.

Innenminister Gerhard Karner kann sich heuer - zumindest in den ersten 6 Monaten - über einen neuerlichen starken Rückgang der Asylzahlen freuen. Der ÖVP-Politiker wird die genauen Zahlen am Freitag präsentieren, entsprechend verschwiegen war man im Innenressort. oe24 liegen jetzt schon die wichtigsten Trends vor.

  • Rückgang im 1. Halbjahr: Hatte es  schon von 2022 auf 2023 einen Rückgang der Anträge von knapp 50 % gegeben, zu geht es in dieser Manier weiter: In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 stellten rund 13.500 Personen Asylanträge - das sind rund 42 % weniger als vor einem Jahr.
  • Trend verstärkt sich: In den Sommermonaten war der Rückgang noch stärker. Vom Juni 23 zum Juni 24 verzeichnet das Innenministerium sogar ein Minus der Antragszahlen von 64 %!
  • Fast Asylstopp zu Ungarn: Konnte die ungarische Orbán-Regierung Migranten 2022 und 23 weiterwinken, so ist das vorerst einmak gestoppt. Gab es im ersten Halbjahr 19.300 Aufgriffe so waren es heuer nur noch 300. "„Der deutliche Rückgang der Aufgriffe ist Ergebnis der konsequenten Bekämpfung der Schleppermafia und bringt auch eine Entlastung für die Bevölkerung". freute sich Karner nach einem Besuch im Burgenland.

Schlepper
© Gruber/oe24
× Schlepper

Das sind die Gründe des Rückgangs

Doch warum gehen die Zahlen wirklich zurück? Es gibt keine einfache Erklärung, doch dürfte das österreichische Innenministerium einiges richtig gemacht haben:

Visa. So ist es gelungen, die Serben dazu zu bringen, für Länder wie Indien und Pakistan eine Visapflicht einzuführen.

Verbindungsbeamte. Dazu arbeiten inzwischen 130 heimische Verbildungsbeamte in Ost-Balkanländern, in Ungarn sind Austro-Polizisten im Rahmen der "Operation Fox" eingesetzt, außerdem wirken die Grenzkontrollen.

Schießerei. Dazu kommt, dass es den Serben zu bunt wurde, als es kurz vor der Präsidentenwahl Schießereien von Schleppern an der ungarisch-serbischen Grenze kam.

Neue Route: Die Folge ist, dass sich die Route verlagert hat: Jetzt geht es eher über Bosnien-Kroatien-Slowenien in Richtung Italien.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.
OE24 Logo
Es gibt neue Nachrichten