Für Minister und Staatssekretäre gilt ein Berufs- und Einkommensverbot, deshalb muss Hotelier Sepp Schellhorn, der Neos-Staatssekretär für Deregulierung werden soll, schnell handeln.
Der Salzburger Gastronom Sepp Schellhorn, der mehrere Betriebe in Salzburg führt, muss jetzt schnell handeln. Ein Geschäftsführer wird eingesetzt, dann sollen die Betriebe an die Kinder übergeben werden, berichten die Salzburger Nachrichten. An einer Veräußerung einzelner Betriebe denke die Familie aber nicht, heißt es.
Ein Unternehmer, der Schellhorn kennt, sagt gegenüber oe24: "Es ist festzuhalten, dass Deregulierung wichtig ist und dass sich Unternehmer damit besser auskennen als Beamte."
Wirtschaftliches Risiko
Finanzombudsmann Gerald Zmuegg hatte bereits am Donnerstagmorgen ein Unternehmen von Schellhorn kritisch analysiert. Den Bierführer, der laut letzten verfügbaren Jahresabschluss (31.12.2023) tiefrote Zahlen schreibt - Verluste im sechsstelligen Bereich und mit Verbindlichkeiten in Höhe von 2 Millionen. "Sepp Schellhorn hat 2021 das Gasthaus zum Bierführer übernommen. In Anbetracht der hohen Verbindlichkeiten ist nicht auszuschließen, dass Herr Schellhorn hier persönliche Haftungen zur Besicherung abgegeben hat. Das wirtschaftliche Risiko trägt er als Gesellschafter unverändert", sagt Zmuegg.
"Turnaround geschafft"
Auf oe24-Anfrage sagte Sepp Schellhorn, dass der Turnaround geschafft sei. Das ist einer von sechs Betrieben, er wurde "in der Corona-Zeit übernommen und der Turnaround geschafft!"
Turnaround gelungen - das heißt der Bierführer erwirtschaftet wieder Gewinne, die Zukunft des Unternehmens sollte unter dem neuen Geschäftsführer gesichert sein.
Staatssekretär für Deregulierung im Außenministerium
Der Goldegger Großgastronom Schellhorn soll für die Neos als Staatssekretär für Deregulierung aktiv für eine Entbürokratisierung sorgen. Angesiedelt ist sein neues Staatssekretariat im Außenministerium, das seine Parteichefin Beate Meinl-Reisinger leiten soll.