Regierung
Experte sieht Schuld der Politik, dass viele Schmerzen leiden
18.04.2024Die Volksanwaltschaft deckte schwere Mängel bei der Schmerzbehandlung auf - ein Experte erklärte in der ZiB2, was getan werden muss.
Die Volksanwaltschaft hat in Alten- und Pflegeheimen Mängel bei Schmerzmanagement und Palliativversorgung festgestellt. Bei einer Schwerpunktprüfung sei aufgefallen, dass es in einem Viertel der Einrichtungen kein systematisches, dokumentiertes Schmerzmanagement gibt, erklärte Volksanwalt Bernhard Achitz (SPÖ).
Der Präsident der Schmerzgesellschaft, Wilhelm Eisner, machte in der ZiB2 der Politik schwere Vorwürfe: "Im Medizin-Studium kommt das Thema einfach zu wenig vor. Deshalb versucht die Schmerzgesellschaft, die Ärzte zusätzlich auszubilden."
Zu wenig Pflegekräfte sowie Ärztinnen und Ärzte
Den Bericht der Volksanwaltschaft findet Eisner "ganz schlimm": "Der Pflegeschlüssel ist zu schlecht. Und jetzt müssen jene Menschen, die das Land aufgebaut haben, Schmerzen leiden, Wir haben ein Strukturproblem, weil die Studienplätze und Pflegeausbildung reduziert wurden. Und dieses Strukturproblem haben wir jetzt."
Oft gebe es in Pflegheimen "nur Belegärzte, die nur einmal in der Woche vorbeischauen. Besser wäre es, wenn Hausärzte dauernd zur Verfügung stehen." Medikamente seien nicht zu teuer, sie müssen einfach verschrieben werden. Eisner: "Es muss der Schmerz erkannt werden, die Pfleger würden reagieren, haben aber oft die Zeit nicht."
Er halte auch Medikamentendepots in Pflegheimen für sinnvoll: "Da kann kann die Medikamente dann ja digital verordnen."