Regierung

Impf-Report: Was wurde bestellt, was kostet es

04.02.2022

Mückstein legt endlich (fast) alle Daten über Impfstoffe offen. Die Republik zahlt  etwas mehr als eine halbe Milliarde Euro. Warum das trotzdem nicht zu viel ist.

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© APA/DPA/SEBASTIAN GOLLNOW
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FPÖ-Chef Herbert Kickl hat es nicht so mit Corona-Impfstoffen – deshalb hat er Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein m Parlament peinlich befragt – und der hat schriftlich geantwortet. POLITIK LIVE bringt jetzt den die ganze Impfstoff-Story.

Wie viele Impfstoffe wurden bestellt?


Mückstein listet die Impfstoffe ganz genau auf – insgesamt wurden 57 Millionen Dosen bestellt, wobei Novavax und Valneva (der berühmte Totimpfstoff) erst kommen. Das Sanofi-Vakzin ist ja gescheitert.

  • Pfizer-BioNTech 33,3 Mio. Dosen
  •  Moderna 8 Mio. Dosen
  • AstraZeneca 5,9 Mio. Dosen
  • Johnson&Johnson 4,5 Mio. Dosen
  • Novavax 1,1 Mio. Dosen
  • Valneva 1,2 Mio. Dosen
  • Sanofi 3 Mio. Dosen

 

Wie viele Dosen wurden bisher geliefert?

Geliefert wurden bis zum 9. 12. Knapp 24 Millionen Dosen, wobei fast eine Million Portionen von Johnson und Johnson gleich weiter ans internationale Verteilzentrum COVAX geschickt wurden. Den Löwenanteil lieferte Pfizer-BioNTech:

  • Pfizer-BioNTech 14,8 Mio. Dosen
  • Moderna 2,9 Mio. Dosen
  • AstraZeneca 4,9 Mio. Dosen
  • Johnson&Johnson 1,3 Mio. Dosen

 

Und was wurde tatsächlich verimpft?

Hier ein Blick in die aktuelle Impfstatistik: Insgesamt wurden mit 3. Februar 17.713.414 Impfdosen verabreicht. Das heißt: Mehr als 6 Mio. Dosen sind in den Lagern. 

Was kostet das Ganze?

Die Kosten für die Impfaktion also Impfzentrum, Logistik usw. hat Kickl nicht abgefragt. Auch gibt es keine Angaben zum Preis der Einzeldosen. Aber immerhin: „Bis Ende Oktober wurden der Republik Österreich insgesamt 246 Mio. Euro für die Impfstoffbeschaffung der vier Impfstoffhersteller BioNTech Pfizer, Moderna, AstraZeneca und Johnson & Johnson in Rechnung gestellt“ so Mückstein. Versucht man das auf jene 57 Mio. Dosen hochzurechnen, die bestellt wurden, kommt man auf etwas über eine halbe Milliarde Euro. Nicht wenig – aber eine Lockdownwoche kostet laut Fiskalrat 650 Millionen Euro.

Ist ungenutzter Impfstoff abgelaufen?

Ja, Mückstein beziffert die Zahl mit 283.140 Dosen – fast alle von Astrazeneca, also jenem Vektor-Impfstoff, der wegen seltener Hirnvenen-Thrombosen für Wirbel sorgte. Allerdings: Weggeworfen wurde (noch) nichts – man prüfe gerade, ob die Haltbarkeit nicht verlängert werden könnte.

Wurde die Haltbarkeit schon verlängert?

Ja, und zwar für die mRNA-Impfstoffe von BioNTech und des Herstellers Moderna. Das hat die EMA bewilligt – und zwar von 6 auf 9 Monate BioNTech, und von 7 auf 9 bei Moderna.

Was sind die nächsten Lieferungen?

Mückstein outet auch den Lieferplan:
Es kommen heuer noch 33,5 Mio. Dosen, und zwar;

  • Im 1. Quartal: 9.820.000,
  • Im 2. Quartal: 11.320.000,
  • im 3. Quartal: 6.580.000
  • und im 4. Quartal 5.830.000.


  

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