Israel-Gaza-Konflikt
Nehammer telefonierte mit Palästinenser-Präsident Abbas
06.11.2023Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hat den palästinensischen Präsidenten Mahmoud Abbas um Unterstützung bei der Freilassung der von der Terrormiliz Hamas verschleppten Geiseln gebeten.
"Ich danke dem Präsidenten Abbas für seinen Einsatz, damit die Geiseln frei kommen", sagte Nehammer am Montag nach einem Telefonat mit Abbas. Der Kanzler hatte bei seinem Israel-Besuch am 25. Oktober mit Abbas telefonieren wollen, doch hatte dieser kurzfristig alle Termine abgesagt.
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"Die unschuldigen Zivilisten, darunter auch ein Österreicher, die von der Hamas verschleppt wurden, müssen bedingungslos freigelassen werden. Dazu laufen derzeit unzählige Gespräche auf allen politischen und diplomatischen Kanälen. Österreich wird sich hier weiterhin aktiv einbringen", sagte Nehammer nach Angaben des Bundeskanzleramts in dem Gespräch mit Abbas.
Darüber sprach Nehammer mit Abbas
In dem "ausführlichen Telefonat" habe der Kanzler "die Notwendigkeit der bedingungslosen Freilassung der Geiseln durch die Hamas und die Perspektive für eine langfristige politische Lösung im Sinne einer Zwei-Staaten-Lösung" betont. Auch die steigende Gewalt im Westjordanland sei ein Thema des Gesprächs gewesen. Der Kanzler habe sich diesbezüglich besorgt gezeigt. Eine Eskalation müsse vermieden werden. Die von Abbas angeführte Palästinensische Autonomiebehörde regiert nur im Westjordanland, das militärisch von Israel besetzt ist.
Humanitäre Hilfe nicht für Hamas
Die Hamas trage "die volle Verantwortung für die humanitäre Lage im Gazastreifen", bekräftigte Nehammer die Position, wonach die Terrorgruppe die Zivilbevölkerung im Palästinensergebiet "in Geiselhaft genommen" habe und als "menschliches Schutzschild" missbrauche. "Sie verbarrikadieren sich absichtlich in unmittelbarer Nähe zu Schulen und Spitälern, und setzen damit bewusst das Leben der Zivilisten aufs Spiel." Es sei sehr wichtig, dass humanitäre Hilfe über Ägypten nach Gaza komme, doch müsse sichergestellt werden, dass die Hilfe bei der Bevölkerung ankomme "und nicht in die Hände der Hamas fällt".