SPÖ-Blamage mischt Karten neu

Koalitions-Kalkül um Neuwahlen

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Innerhalb der Koalition ­befeuert das SPÖ-Chaos Neuwahl-Überlegungen.

Wien. Nach dem roten Super-GAU ist vor den Neuwahlen? So einfach ist es wohl nicht. Die niedergeschlagene SPÖ bestärkt zwar die Stimmen innerhalb der Koalition, die schon seit Längerem für einen vorgezogenen Urnengang trommeln. Ganz bereit ist man allerdings auch nicht: Eine ungeeinte, darniederliegende SPÖ bringt zwar sowohl für ÖVP als auch die Grünen Potenzial für neue Wähler, dennoch gibt es da ein Problem.

Freiheitliche sind 
aktuell noch zu stark

Blaue Stärke. Dieses heißt FPÖ – allen voran Klubobmann Herbert Kickl wäre wohl bei baldigen Neuwahlen der lachende Dritte. In den aktuellen Umfragen ist seine FPÖ weiterhin deutlich vor ÖVP und SPÖ. Damit werden die Überlegungen über schnelle Neuwahlen zur pikanten Abwägung – zwischen roter Schwäche und blauer Stärke.

ÖVP-Kalkül: Abwarten noch bis in den Herbst

Kalkül. Innerhalb der türkisen Regierungshälfte will man deswegen noch etwas abwarten und vor allem noch Themenhoheit über FPÖ-Diskurse gewinnen, bevor man sich endgültig in den Kampf wirft. Im Herbst will man die Lage dann erneut überprüfen – und im Idealfall die Koalition aufbrechen.

Grüne Absage. Beim Koalitionspartner hält man unterdessen trotz roter Schwäche die Reihen geschlossen – so schnell wie aktuell wird man wohl nicht wieder in Regierungsverantwortung kommen.

Molterer-Trauma. Auch ein Blick in die jüngere Geschichte lässt die ÖVP noch zögern: Nach SPÖ-Drama kündigte der damalige ÖVP-Chef Wilhelm Molterer der SPÖ die Koalition auf – die Neuwahlen 2008 gewann er jedoch nicht.

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