Insgesamt ließ sich die Regierung den Opernball 82.630 Euro kosten. Drei Viertel davon entfiel auf zwei Minister, die in ihren Ranglogen auch Staatsgäste empfangen haben.
Der Wiener Opernball ist ein weltberühmtes Ereignis, bringt Österreich super Publicity im Ausland und ist jedes Jahr ein kulturelles Highlight. Nur - er kostet halt viel Geld. Wie viel der Steuerzahler im Jahr 2024 für den Opernball-Besuch der Regierung gezahlt hat, zeigt oe24 in dieser Übersicht.
82.630 Euro für Opernball-Besuch der Regierung
Am Opernall haben Kanzler Nehammer und die Minister Edtstadler, Raab, Kocher und Schallenberg persönlich teilgenommen. Finanzminister Magnus Brunner und Vizekanzler Werner Kogler entsendeten Vertreter.
Auflistung der Kosten ohne die zwei Ranglogen
Hier die Auflistung der Kosten ohne die Ranglogen von Kocher und Schallenberg:
- Kogler: 770 Euro (Vertreter von Vizekanzler Kogler: Er kam nicht, statt ihn kam Staatssekretärin Andrea Mayer)
- Edtstadler: 2.477,78 Euro + 410 Euro für Unterbringung von Gast
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Nehammer: 6.132 Euro für Bewirtung und Eintrittskarten
4.600 Euro für Staatsgast Kaja Kallas + 5 Personen
791,89 Euro für Leih- und Transportkosten - Raab: 2747,78 Euro
- Brunner: 385 Euro (Vertreter von BMF, nicht er selbst)
- Summe: 18.314,45 Euro
Kocher und Schallenberg gaben beim Opernball 64.316 Euro aus
Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher gab beim Opernball für seine Rangloge 24.500 Euro aus. Dazu kamen 2.750 Euro für Bewirtungskosten in der Loge und 3.080 Euro für die Karten, darunter seine kosovarische Amtskollegin Rozeta Hajdari. Insgesamt: 30.330 Euro.
Außenminister Alexander Schallenberg gab beim Opernball für seine Rangloge 24.500 Euro aus. Dazu kamen 4.386 Euro für Speis und Trank. Die 8 Karten zu je 385 Euro summierten sich auf 3.080 Euro. Zwei Ehrenkaften waren kostenlos. Die Hotelunterbringung belief sich auf 2.020 Euro. Insgesamt: 33.986 Euro.
Im Vergleich waren die Ausgaben noch günstig. So wurden früher durch bestimmte Minister teils 10.000 Euro für ein Essen im Sacher vor dem Opernballbesuch fällig.
Finanzminister Brunner gab im Vorjahr 45.785 Euro aus
Der Opernball-Besuch von Finanzminister Magnus Brunner im Jahr 2023 kostete 45.785 Euro. Heuer hat er nicht teilgenommen am Ball der Bälle.
"Höhepunkt der Ballsaison"
In einer Anfragebeantwortung erklärt das Außenministerium die besondere Bedeutung des Opernballs: "Der Opernball ist nicht nur Höhepunkt der Wiener Ballsaison, sondern auch wichtiger Treffpunkt Österreichs für Politik, Kultur und Wirtschaft aus dem In- und Ausland. Die besondere Bedeutung dieses Balles in kultureller, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Hinsicht wird seit Anbeginn dadurch anerkannt, dass der Herr Bundespräsident den Ehrenschutz und die österreichische Bundesregierung das Ehrenpräsidium übernimmt."
"Hochrangige Gäste aus dem In- und Ausland werten diese weltweit bekannte Veranstaltung zusätzlich auf und machen diesen Ball zu einem unverzichtbaren Wirtschaftsfaktor für Österreich. Die gemeinsame Teilnahme mit meinen Gästen, den Außenministerinnen aus Finnland und Belgien, hat die Gelegenheit geboten, einerseits die ausgezeichneten bilateralen Beziehungen zwischen Österreich und Finnland bzw. Österreich und Belgien weiter zu vertiefen sowie andererseits eine Vielzahl an Gesprächen mit hochrangigen Akteuren aus den Bereichen Politik, Kultur und Wirtschaft zu führen."
FPÖ tobt
FPÖ-Kultursprecher Thomas Spalt tobt: „Die Minister haben mit ihren verzögerten Abrechnungen versucht, bei diesem Thema einfach durchzutauchen, was ihnen aber nicht gelungen ist. Die Zahlen sind erschreckend. Diese Bundesregierung gibt an einem Abend fast doppelt so viel Geld aus wie ein Österreicher im Jahr durchschnittlich verdient. Der Opernball ein österreichisches Kulturgut und selbstverständlich auch ein Wirtschaftsfaktor, aber Vorbildwirkung im Sinne von Sparsamkeit, Wirtschaftlichkeit und Zweckmäßigkeit sieht eindeutig anders aus, als es unsere Regierung heuer am Opernball vorgelebt hat.“