Am Freitag muss Kanzler Nehammer seinen Burger-Sager in Bürgergesprächen erklären - das wird nicht leicht, es warten rund 40 Kritiker auf den ÖVP-Chef.
Thematisch zur Sache geht es am Freitag ab 11 Uhr im Schutzhaus auf der Schmelz, einem Wiener Traditionslokal im 15. Wiener Gemeindebezirk. Auslöser der Veranstaltung war ein an die Öffentlichkeit gespieltes Video über einen Auftritt Nehammers in Hallein, wo er etwa die hohe Teilzeit-Quote von Frauen beklagte, die Sozialpartner sinngemäß als Bremser kritisierte und meinte, dass in Österreich niemand hungern müsse, indem er auf Hamburger-Preise verwies.
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13 Organisationen eingeladen
In der ÖVP sah man schnell: Da muss angesichts des Proteststurms gegen den Kanzler eine Image-Korrektur her: Nehammer will statt Burger- vielmehr Bürgernähe zeigen: 13 Organisationen wurden eingeladen, jeweils vier Personen für einen persönlichen Austausch zu nominieren. Zu den auserwählten Gruppen zählen Caritas, Diakonie, "Licht ins Dunkel", Rotes Kreuz und Samariterbund ebenso wie Arbeiter-, Wirtschafts- und Landwirtschaftskammer sowie das AMS.
Realitäten erkennen
Caritas-Präsident Michael Landau meinte am Donnerstag in einer Aussendung, man werde das Treffen am Freitag nutzen und über die Lebensrealitäten von Menschen in Not hier in Österreich berichten, und fügte etwas spitz an: "Dass dieser Bildabgleich nötig ist, haben die letzten Tage und Wochen gezeigt.
Erste Vorschläge gemacht
Vorschläge für eine bessere Armutspolitik liegen auch schon am Tisch: Caritas und Diakonie warben etwa für eine Wiedereinführung der Mindestsicherung in ihrer alten Form und für ein Paket gegen Kinderarmut. "Licht ins Dunkel" will die Diskriminierung Behinderter beispielsweise am Arbeitsmarkt thematisieren und auch die Situation Alleinerziehender schildern.