Ausbildung ab Juni
Objektschutz-Polizei: Karner startet Pilotversuch für Wien
09.01.2024Am Dienstag präsentierte das Innenministerium die Pläne für den Pilotversuch der Objektschutz-Polizei.
Konkret werde mit Juni 2024 für 60 Bewerber eine sechsmonatige Ausbildung starten. Im Dezember sollen dann die ersten Objektschutz-Polizisten an den Start gehen, hieß es im Rahmen einer Pressekonferenz. Das Projekt soll dazu dienen, die Wiener Polizei bei der Bewachung von Botschaften und besonders schützenswerten Gebäuden zu entlasten, erklärten Innenministern Gerhard Karner (ÖVP) und Bundespolizeidirektor Michael Takacs.
In der Kurzausbildung sollen die Bewerber die wichtigsten Kernkompetenzen für Polizisten erlernen. "Sieht ein Objektschutz-Polizist während seiner Arbeit einen Handtaschenraub, wird er die Anzeige selbst legen und den Täter festnehmen können", nannte Takacs etwa ein Beispiel. Jedoch werde er den Fall nicht selbst bearbeiten können.
Das Auswahlverfahren laufe grundsätzlich analog zu jenem für den uniformierten Streifendienst. Allerdings umfasse es "andere Leistungsparameter". Sollte ein Objektschutz-Polizist in den regulären Streifendienst wechseln wollen, so müsste das Aufnahmeverfahren nochmals durchlaufen werden. Einzelne Module können jedoch angerechnet werden, so das Innenministerium. Bewerben könne man sich bereits ab heute.
"Genauso Polizist wie alle anderen auch"
Bundespolizeidirektor Takacs betonte, Objektschutzpolizisten seien "genauso Polizistinnen und Polizisten wie alle anderen auch". Daher erhalten sie auch selbige Uniform wie Streifenbeamten.
Im vergangenen September verlängerte das Verteidigungsministerium den sicherheitspolizeilichen Assistenzeinsatz zur Bewachung von Objekten in Wien bis März 2024. Auf die Nachfrage, wer die Lücke von März bis Dezember füllen solle, erklärte Karner: "Der Assistenzeinsatz des Bundesheeres läuft, solange es notwendig ist."
Aufnahmeoffensive für neue Polizeischüler
Des Weiteren kündigte Karner an, heuer österreichweit 2.500 Polizeischüler anwerben zu wollen. "Das ist ein mutiges Ziel", so Karner. Allerdings sei dies auch notwendig und durchaus möglich. Das Innenministerium habe bereits durch die im vergangenen Jahr gestartete Reform bei Ausbildung und Recruiting die Bewerberzahlen stark ankurbeln können. Die Bewerbungen seien laut Karner im Vergleich von 2022 auf 2023 um fast 20 Prozent angestiegen. "Der eingeschlagene Weg der Aufnahmeoffensive wird 2024 weiter fortgesetzt", erklärte der Innenminister.