Dialog statt Waffen
Tanner nach Iran-Angriff: "Kein Öl ins Feuer gießen"
15.04.2024Am Montagabend war Verteidigungsministerin Klaudia Tanner bei Karl Wendl zu Gast auf oe24.TV. Thema des Gesprächs war unter anderem der iranische Angriff auf Israel.
Nach einem iranischen Angriff auf Israel, der größtenteils abgewehrt werden konnte, fürchtet die Welt einen Flächenbrand. Wie Israel auf den Iran-Angriff reagieren wird, ist noch offen.
oe24.TV: Wie wird es jetzt aus Ihrer Sicht weitergehen
Klaudia Tanner: Es scheint so zu sein, dass die Waffen sprechen und es keine Form des Dialogs mehr gibt. Das zeigt auch unser Risikobild. Ich persönlich glaube aber, dass man zurück muss, wieder dorthin, dass es nur eines gibt: "Kein Öl ins Feuer gießen" und auch wieder Deeskalation zu betreiben. Und im aktuellen Fall scheint mir so, dass Amerika dies auch tut.
oe24.TV: Die Frage ist jetzt, wie wird Israel reagieren?
Tanner: Wir haben ja gesehen, dass jetzt stundenlang auch die einzelnen Krisenkabinette getagt haben. Da gibt es dann immer verschiedene Optionen, auch wie man damit umgeht. Ich denke das, was wichtig ist - und das beraten am Dienstag dann auch die Außenminister - ist eben, dass man wieder zu einem Dialog kommt. Wir müssen den Blick wieder viel mehr auf das Leid der Menschen richten.
Tatsächlich würde ein Zündholz jetzt reichen, um einen Flächenbrand auszulösen. Das darf nicht sein.
oe24.TV: Was soll Österreich jetzt tun?
Tanner: Als Verteidigungsministerin sehe ich es so, dass ich für die Sicherheit der Österreicherinnen und Österreicher verantwortlich bin und wir daher alles tun müssen, damit wir schnell auf dem Weg zu einem Raketenschutzschild weiterkommen. Im aktuellen Fall man hat es gesehen: 99 % der Drohnen und der einzelnen Raketen sind abgefangen worden mit diesem Schild und ich kann mir überhaupt nicht vorstellen, wie man da dagegen sein soll.
oe24.TV: Was würde ein Schutzschild, wie etwa die "Sky Shield"-Initiative für Österreich bzw. unsere Nachbarstaaten überhaupt bringen?
Tanner: Für uns heißt das: Absoluter Schutz gegen diese Bedrohungen. Und ich habe das Beispiel ja schon mehrfach gebracht. Das ist ja gar nicht notwendig, dass uns da jemand angreift, sondern es reicht schon, wenn etwas fehlgeleitet wird, wie es damals in Zagreb auch der Fall war.