Offenbar unter Ausschluss der Medienöffentlichkeit wird EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Wien erwartet. Es geht schon um den nächsten österreichischen EU-Kommissar.
Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte am Mittwoch den Besuch der Spitzenkandidatin der Europäischen Volkspartei (EVP) bestätigt. Sowohl aus dem Bundeskanzleramt als auch aus dem Umfeld von der Leyens hieß es, dass keine Medientermine vorgesehen seien. Aus der für den Besuch zuständigen ÖVP gab es auf APA-Anfrage bisher keine Auskunft.
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Szenarien nach der Wahl
Es sei üblich, dass man sich bezüglich der EU-Wahl und über mögliche Szenarien nach den Wahlen abspreche, meinte Nehammer am Mittwoch nach dem Ministerrat zu dem Besuch.
Laut Insidern soll von der Leyen mit Bundeskanzler Nehammer sowie Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) und ÖVP-Spitzenkandidat Reinhold Lopatka zusammentreffen. Von der Leyen will bei dieser Gelegenheit mit Nehammer die Ausrichtung und Zusammensetzung der künftigen Kommission besprechen, schrieb die "Presse". Brunner gilt ÖVP-intern als möglicher Kandidat für den österreichischen EU-Kommissar, ebenso wie Europaministerin Karoline Edtstadler und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP), die ebenfalls für eine mögliche Nachfolge von EU-Kommissar Johannes Hahn gehandelt werden.
Schallenberg hatte im April gegenüber dem "Standard" betont, nicht an der Position des EU-Kommissars interessiert zu sein. "Ich selbst habe, wie schon mehrmals festgehalten, keine Ambitionen in diese Richtung", sagte er in einem Interview mit der Zeitung.