Bundeskanzler Gusenbauer kritisiert die Herabwürdigung der Religion - Vizekanzler Molterer will keine Koalition mehr mit der FPÖ.
Die Spitzen der Bundesregierung verurteilen die islamfeindlichen Äußerungen der Grazer FPÖ-Kandidatin Susanne Winter. Bundeskanzler Alfred Gusenbauer bezeichnet die Wortmeldungen im ÖSTERREICH vom Dienstag als "inakzeptabel". "Die Aussagen von Frau Winter entbehren jeglicher historischen Grundlage und sind zu tiefst zu verurteilen", so der Kanzler.
Vizekanzler Wilhelm Molterer grenzt sich von der FPÖ ab: "Es braucht eine Firewall gegen diese Gruppierung. Diese Haltung hat sich einmal mehr bestätigt. Es wird keine Koalition mit dieser FPÖ geben".
Gusenbauer kritisiert Verunglimpfung
Gusenbauer kritisiert, dass
mit diesen Aussagen eine staatlich anerkannte Religionsgemeinschaft
herabgewürdigt worden sei. Denn: "Jeder und jede hat das Recht, seine
Religion frei auszuüben. Und wir lassen nicht zu, dass Angehörige einer
Religionsgemeinschaft pauschal verunglimpft und beschimpft werden."
Busek ortet primitivsten Populismus
Für den ehemaligen ÖVP-Chef
Busek hat sich die steirische FPÖ-Stadtpolitikerin Winter
"demokratiepolitisch disqualifiziert". Busek hält es "für eine Katastrophe,
globale Fragen auf diese Weise zu behandeln. Das ist primitivster
Populismus, der nicht in eine Demokratie passt". Busek erwartet sich eine
Politik gegen Intoleranz.