Bereits erster Krach in Koalition. Spindelegger lehnt Heinisch-Vorstoß ab.
Am Montag gemeinsame Angelobung – am Freitag schon harte Bandagen. Nach einem ÖSTERREICH-Interview mit der neuen Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Heinisch ist in der Koalition ein neuer Streit um das Thema Bildung ausgebrochen.
Aus für Noten, Hausübung und Sitzenbleiben?
Heinisch-Hosek hatte nicht nur die baldige Abschaffung der Schulnoten und als Ersatz eine verbale Beurteilung angekündigt. Auch das Abschaffen des Sitzenbleibens sowie das Aus für Hausübungen hatte sich die neue Ministerin auf die Fahnen geheftet.
Die SPÖ-Ministerin traf damit aber den Koalitionspartner ÖVP voll ins Mark. Sein Konter: Kommt nicht infrage! Im ÖSTERREICH-Interview erläutert Spindelegger, warum er nichts von den Plänen der SPÖ-Ministerin hält:
- Das Notensystem sei „wichtig“, so der VP-Chef, die Mehrheit der Bevölkerung sei dafür. Der Plan stehe nicht im Koalitionspakt.
- Das Sitzenbleiben sei gerade eben reformiert worden, eine Schule ohne Wiederholungen hält Spindelegger für „leistungsfeindlich“.
- Hausaufgaben: Immerhin: Der Abschaffung der Hausübungen kann Spindelegger etwas abgewinnen: Dies ergebe sich ohnehin, wenn die Schüler vermehrt in Ganztagsschulen gehen.
Trotzdem: Nur fünf Tage nach der Angelobung der neuen Regierung haben SPÖ und ÖVP offenbar wieder zur alten Streitkultur zurückgefunden. Und prompt bekam Spindelegger Schützenhilfe aus Oberösterreich. Landeschulratspräsident Fritz Enzenhofer: „Das ist wie ein Fußballspiel, bei dem die Tore nicht gezählt werden. Schüler wollen die Vergleichbarkeit haben.“