Baumeister empört

Reichen-
Steuer: 
Lugner 
will flüchten

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Empörung unter Reichen: Bei einer Vermögenssteuer wollen viele gehen.

Bis zu fünf Prozent der Österreicher – das wären dann rund 400.000 – sollen über ein Vermögen von mehr als einer Million Euro verfügen, rechnet die Nationalbank vor. Ihnen will die SPÖ jetzt mit einer Millionärssteuer zu Leibe rücken.

Industriellen-Präsident Georg Kapsch warnt vor einer Abwanderung von Unternehmen. Einer dieser Unternehmer meldet sich in ÖSTERREICH zu Wort: Richard ­Lugner, Szene-Baumeister, Betreiber eines Shoppingcenters und Opernball-Geher, tritt vehement gegen die neue Reichensteuer ein. Er sei gerne bereit, mehr Einkommenssteuer zu zahlen, so Lugner in ÖSTERREICH, eine Vermögenssteuer aber nicht. Werde der SPÖ-Plan umgesetzt, dann müsse man eine Abwanderung überlegen.

Alternativen gäbe es ja: In der benachbarten Slowakei etwa winkt etwa ein Höchststeuersatz von nur 25 %.

Lugner überlegt Auswanderung wenn die Vermögenssteuer kommt

ÖSTERREICH: Was halten Sie von der Millionärssteuer?
Richard Lugner: Wenn man für bereits versteuertes Vermögen noch mal zahlen müsste, ist das nicht okay. Da liefe der Staat Gefahr, dass die Vermögenden sich absetzen.

ÖSTERREICH: Würden Sie persönlich dann auch ins Ausland abwandern?
Lugner: Warten wir erst mal ab, was überhaupt kommt. Aber wenn diese Vermögenssteuer tatsächlich kommen sollte, müsste ich darüber nachdenken, tatsächlich ins Ausland zu gehen.

Industrie vehement gegen SPÖ-Pläne

„Mit einer Reichensteuer wird der Standort Österreich zerstört.“ Mit heftigen Worten schaltete sich am Donnerstag der Präsident der Industriellenvereinigung (IV), Georg Kapsch, in den aktuellen Streit in der Koalition ein. Er warf den Verfechtern einer Reichensteuer, also der SPÖ, „Populismus und Politopportunismus“ vor. Bevor es irgendeine neue Steuer gibt, müsse die Verwaltung reformiert werden, so der Industrielle.

Währenddessen betonierten die Klubobleute von SPÖ und ÖVP im ORF-Radio ihre Standpunkte ein: Der schwar­ze Fraktionschef Reinhold Lopatka meinte, dass man dem Druck für eine Reichensteuer „standhalten“ werde. Sein SPÖ-Gegenüber Andreas Schieder hoffte indes auf ein „Umdenken“.

(pli)

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