Spanien ächzt unter der Krise: Über vier Millionen sind ohne Job. Die Quote steigt auf knapp 17,4 Prozent - es ist die höchste in der Europäischen Union.
Die Zahl der Arbeitslosen in Spanien ist im Zuge der Wirtschaftskrise dramatisch gestiegen. Im ersten Quartal 2009 waren etwas mehr als vier Millionen Menschen ohne Job, wie das Nationale Statistik-Institut (INE) am Freitag in Madrid mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Beginn der Aufzeichnungen vor 33 Jahren. Im Vergleich zum vierten Quartal 2008 stieg die Arbeitslosenquote um rund 3,5 Punkte auf knapp 17,4 Prozent. Es ist die höchste in der Europäischen Union.
Die schlimmsten Befürchtungen der sozialistischen Regierung sind damit übertroffen worden. Arbeitsminister Celestino Corbacho hatte wiederholt ausgeschlossen, dass die Zahl der Arbeitslosen heuer die Marke von vier Millionen übersteigen könnte und für 2009 eine Quote von höchstens 15,9 Prozent prognostiziert.
Allein von Jänner bis März verloren nach Angaben des INE rund 800.000 Menschen ihren Job. Mittlerweile gebe es fast 1,1 Millionen Haushalte, in denen alle Familienangehörigen ohne Beschäftigung sind. Die Situation in Spanien ist besonders schlimm, weil das Land bereits unter einer hausgemachten Immobilienkrise und dem damit verbundenen Zusammenbruch des Bausektors litt, als es von der internationalen Finanzkrise erfasst wurde.