SPÖ-Chefin mit Appell

Rendi: Möglichst wenig Kinder in Schul-Betreuung schicken

18.01.2021

Die Experten würden derzeit auch in Österreich ganz klar sagen, dass derzeit noch die Daten und Fakten fehlen, um das Risiko für Schulkinder einzuschätzen, so die SPÖ-Chefin Rendi-Wagner.

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© APA/HERBERT NEUBAUER
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner plädiert wegen der neuen Virus-Mutation B.1.1.7. dafür, derzeit möglichst wenig Kinder in die Schulen zur Betreuung zu schicken. Die Experten würden derzeit auch in Österreich ganz klar sagen, dass derzeit noch die Daten und Fakten fehlen, um das Risiko für Schulkinder einzuschätzen. Solange das nicht klar ist, "bin ich auch dafür, dass Schüler so wenig wie möglich in die Betreuung geschickt werden", sagte Rendi-Wagner am Montag.

Gleichzeitig pochte die SPÖ-Chefin darauf, dass der Rechtsanspruch auf Sonderbetreuungszeit auch dann gelten müsse, wenn die Schulen prinzipiell zur Betreuung offen sind. Laut geltender Rechtslage gibt es diesen Anspruch nur dann, wenn auch die Betreuung nicht mehr möglich sein sollte. "Es dürfen nicht die Eltern oder die Kinder die Leidtragenden sein", sagte die Parteivorsitzende dazu. Grundsätzlich müssten die Schulen aber als erstes aufsperren: "Wenn die Parameter, die Zahlen, es hergeben, und es kann gelockert werden - dann sollten die Schulen als erstes dabei sein."
 

Situation für Schüler "wirklich dramatisch"

Die Situation für die Schüler bezeichnete Rendi-Wagner aufgrund der langen Zeit des Distanz-Unterrichts als "wirklich dramatisch". Denn Unterstufen- und Volksschüler hätten nur 50 Prozent der Zeit in den Schulen verbracht, bei den Oberstufenschüler mache die Präsenz-Zeit dieses Schuljahres nur ein Drittel aus.

Es brauche daher "außergewöhnliche Lösungen", so die SPÖ-Chefin - und plädierte dafür, dass man auch den (in den Sommerferien liegenden) Juli zum Nachholen verlorener Schulinhalte nutzen sollte. Als "positiv" beurteilte sie, dass Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) sich für zwei zusätzliche Unterrichtsstunden pro Woche ausgesprochen hat. "Ich bin aber der Auffassung, dass das nicht ausreichen wird." Darüber hinaus sprach sie sich für die Verschiebung des Maturatermins aus.

"Wir alle leisten viel, wir brauchen Auszeiten"

Der Dachverband der Elternverbände der Pflichtschulen Österreichs spricht sich gegen eine Änderung der Ferienordnung aus. "Viele Kinder sitzen stundenlang vor dem Bildschirm und erarbeiten sich unter Anleitung, aber auch teilweise selbstständig Wissensgebiete", hieß es in einer Aussendung. Eltern würden dabei unterstützen, was zu mehr Stress als in normalen Schuljahren führe. "Wir alle leisten viel, wir brauchen Auszeiten." Sehr wohl ausgebaut werden sollten dagegen die Förderprogramme in allen Ferienwochen - allerdings sollten diese freiwillig sein.

 

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