Während Kanzler Nehammer auf Truppenbesuch im Libanon ist, eskaliert die Gaskrise.
Wien. Fast täglich geht ein neuer ÖVP-Landeshauptmann auf Distanz zur eigenen Regierung und fordert Preisdeckel auf Strom oder zumindest mehr Aktion gegen Gas-Krise und Teuerung. Immerhin – Wladimir Putin drosselt die Gaslieferung – eskaliert die Lage zusehends. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig schlug daher am Montag im oe24.TV-Interview einen Anti-Teuerungs-Gipfel vor.
Der Haken: Kanzler Karl Nehammer befindet sich auf Reisen. Dass er Anfang der Woche Israel besuchte, war unumstritten. Mittlerweile ist der VP-Chef aber auf Visite bei Blauhelmen im Libanon.
Rendi: Kanzler entgleitet die Situation völlig
Kritik. Ein Elfmeter für die Opposition. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner kritisiert via ÖSTERREICH Nehammer: „Ich unterstütze die Forderung des Wiener Bürgermeisters. Ein Preisgipfel ist längst überfällig und muss jetzt stattfinden“. Die „Betonung“ liege auf „jetzt“, sagt Rendi-Wagner. „Statt in Dauerschleife zu sagen, was alles nicht geht, und ständig zu beschwichtigen, muss die Regierung endlich handeln.“ Die Preise „müssen runter“.
Und, so Rendi-Wagner im ÖSTERREICH-Gespräch über den Kanzler auf Reisen: „Truppenbesuche sind wichtig, aber dem Bundeskanzler entgleitet hier die Situation völlig, während die Menschen täglich einen enormen Preisdruck zu spüren bekommen. Er sollte nach Wien kommen. Es müssen jetzt Nägel mit Köpfen gemacht werden, indem alle an einen Tisch geholt werden. Bundesweite Lösungen sind dringend notwendig, um die Preise zu senken“.
Gipfel. In den kommenden Tagen sollte der Gipfel aber endlich kommen. Darauf dränge auch Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, die wohl lieber Taten als Fotos mit Blauhelmen sehen will.