Wichtige Etappe im Wehrpflicht-Streit: Rotes Kreuz & Caritas akzeptieren "Sozialjahr".
Die Frage, wie der Zivildienst ersetzt wird, dürfte die Wehrpflicht-Volksbefragung am 20. Jänner entscheiden. SPÖ-Sozialminister Rudolf Hundstorfer hat deshalb viel Energie in sein Modell des Sozialjahres gesteckt. das den Zivildienst ersetzen soll.
Offenbar nicht ohne Erfolg: Die Reaktionen auf das Konzept zum „Sozialjahr“, das ÖSTERREICH in allen Details veröffentlichte sind freundlich.
Caritas-General Bernd Wachter freut sich über geplante „besseren Rahmenbedingungen er unbezahlten Freiwilligenarbeit“. Er sagt: „Wir werden noch genauer diskutieren müssen, was konkret gemeint ist. Aber im großen und ganzen ist das Modell gut und gescheit gemacht.“
Rotes Kreuz lenkt ein. Auch das Rote Kreuz – signalisiert jetzt erstmals Zustimmung: „Da Hundstorfer das Sozialjahr auf jeden Fall einführen möchte, werte ich das als Testlauf für sein Modell“, sagt Generalsekretär Werner Kerschbaum zu ÖSTERREICH. Einen Probelauf wie beim Berufsheer hat das Rote Kreuz lange gefordert.
Sozialjahr hilft beim Medizin-Studium
● 6.500 Personen, 1.386 € Gehalt: Teilnehmen können Frauen und Männer ab 18, geplant sind 6.500 Personen pro Jahr. Sie bekommen 1.386 Euro brutto 14 Mal/Jahr bezahlt.
● Ausbildung: Mindestens 180 Stunden können die Teilnehmer in Gesundheits- und Sozialberufen als Ausbildung anrechnen. „Abhängig von ihrem Einsatzbereich“ etwa für jene des Rettungssanitäters oder Heimhelfers.
● Medizin-Studium: Besonderes Zuckerl: Beim Aufnahmetest für das Medizinstudium soll das Sozialjahr einen Punktevorsprung bringen. Auch für Fachhochschulen und die Ausbildung der Kindergarten-Pädagogen bringt die Dienst Vorteile.
● Agentur: Agentur kümmert sich um die Abwicklung zwischen Trägern und Interessenten, um die Arbeit zu erleichtern.
● Kosten: 147 Millionen. Das Sozialjahr soll 147 Millionen Euro pro Jahr kosten fünf mehr als der Zivildienst 2011. Die Träger übernehmen „nur“ 40 Millionen. (derzeit 43 Millionen.).