Nach schlechtem Zeugnis für die NMS mehr Macht für Direktoren.
Neuer Tiefschlag für Unterrichtsministerin Gabriele Heinisch-Hosek: Wie berichtet, bekommt das SPÖ-Prestigeprojekt Neue Mittelschule in einem Prüfbericht schlechte Noten. So ist die NMS nicht besser als die 2018 auslaufende Hauptschule – im Gegenteil, erreichen doch manche NMS kein Hauptschulniveau. Schon fordert die Opposition den Rücktritt der Ministerin.
Schulen sollen selbst über Mitteleinsatz entscheiden
Heinisch hält aber an der NMS fest. „Die Neue Mittelschule ist ein starkes und ein gutes Projekt“, sagte sie am Mittwoch. Allerdings müsse nachgebessert werden.
- Schule entscheidet: So könnten Mittel, die für zusätzliche Lehrerstunden in Deutsch Mathematik/Englisch vorgesehen sind (Teamteaching), für andere Schwerpunkte verwendet werden.
- AHS-Lehrer in NMS: Für das zusätzliche Geld (sechs Stunden pro Woche und Klasse) könnten auch Gymnasiallehrer angestellt werden. Kurz: Die Schule entscheidet, wie sie ihr Budget einsetzt.
Dies fordert übrigens auch Schulexperte Andreas Salcher in ÖSTERREICH: Die Schulleiter wüssten vor Ort am besten, wie die Kinder zu unterrichten seien.
Koalition plant mehr Macht für Direktoren
In diese Richtung laufen ja auch die Koalitionsverhandlungen zur Bildungsreform: ÖSTERREICH liegt ein Arbeitspapier vor, das tatsächlich weitgehende Autonomie für die Schulen vorsieht (siehe Faksimile unten). So sollen sich die Schulen „individuell auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einstellen“ können.
Zudem dürfen Lehrer bis zu 25 Prozent vom Lehrplan abweichen. Schuldirektoren wiederum sollen sich ihr Personal künftig selbst aussuchen und auch ihr Budget großteils frei disponieren dürfen.
Günther Schröder