Aufmerksamkeit

Ricky Martin bei UNO-Forum gegen Menschenhandel in Wien

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Der Pop-Star gründete eine Stiftung gegen den Menschenhandel. Auch Hollywood-Star Emma Thompson nahm an der Konferenz Teil.

Verscherbelt, ausgebeutet und im Stich gelassen: Dieses Schicksal betrifft Millionen Menschen, die aktuell Opfer von Menschenhändlern sind. Ihnen ist eine UNO-Konferenz in Wien gewidmet, die sich ab heute, Mittwoch, drei Tage lang mit Ursachen, Auswirkungen und möglichen Maßnahmen gegen den Menschenhandeln befasst. Zum "Wiener Forum" haben sich mehr als 1.200 Vertreter von Regierungen, NGOs, der Privatwirtschaft und Künstler eingefunden.

Ricky Martin gründete Stiftung
Das Problem wird sich nach übereinstimmenden Angaben von Fachleute trotz aller Maßnahmen verschärfen. Eines der Hauptziele von UNO, Politikern und engagierten Personen ist es, das Schicksal der Opfer, die es in jedem Land gibt, in das öffentliche Bewusstsein zu rücken. In diesem Sinn hat US-Popsänger Ricky Martin, der eine unter seinem Namen firmierende Stiftung gegen den Menschenhandel gegründet hat, übergab der UNO am Mittwoch 1,5 Millionen Unterstützungsunterschriften aus allen fünf Kontinenten.

Die österreichische Außenministerin Ursula Plassnik (V) sprach in ihrer Eröffnungsrede im Austria Center Vienna von einer "neuen Allianz", die sich im Kampf gegen den Menschenhandel engagiert. "Der Menschenhandel hat viele Gesichter und ist eine der schwersten Verletzungen der Menschenrechte", betonte Plassnik.

Bis zu drei Millionen Menschen betroffen
Wie viele Menschen tatsächlich betroffen sind, kann nur geschätzt werden: 2,5 bis drei Millionen Menschen, die UNODC-Direktor Antonio Maria Costa als "moderne Sklaven" bezeichnete. "80 Prozent der Opfer sind Frauen und Kinder", sagte Plassnik. Klar ist, dass Menschenhandel neben Waffen- und Drogenhandel zur lukrativsten Einnahmequelle der organisierten Kriminalität aufgestiegen ist - bei minimalem Risiko. Die UNO geht von 32 Millionen Dollar Profit pro Jahr aus.

Plassnik rief so wie Suzanne Mubarak zu verstärkter Aufmerksamkeit für die Opfer auf. Ägyptens First Lady machte so wie die österreichische Außenministerin auf die Hauptursachen für das Problem aufmerksam: Armut, Bildungsmangel, kriegerische Auseinandersetzungen und Hoffnungslosigkeit machen Männer, Frauen und Kinder anfällig für die Ausbeutung durch Menschenhändler - sei es als Kindersoldaten, unfreiwillige Prostituierte, Bettler oder Zwangsarbeiter.

Emma Thompson appelliert
Die britische Schauspielerin Emma Thompson appellierte an die Medien, den Schicksalen der Opfer verstärkt Aufmerksamkeit zu widmen. Die Oscar-Preisträgerin hält sich bereits seit Montag in Wien auf und nahm am Dienstag an einer Tagung der Interparlamentarischen Union teil, bei der unter ihrer Mitwirkung unter anderem ein nachgestelltes Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit Zwangsprostituierten aufgeführt wurde, wie sie am Mittwoch Journalisten erzählte. "Zwei Abgeordnete haben dabei geschlafen. Da habe ich habe geschrien. Es hat gewirkt."

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