Wiens Bürgermeister wirft dem Außenministerium vor, mit dem Video Angst zu schüren.
Atomwaffen sind seit Freitag international verboten. Außenminister Schallenberg präsentierte aus diesem Anlass eine Video-Simulation, das die Folgen eines Atombombenabwurfes über dem Wiener Stephansdom zeigt. Als unmittelbare Folge wären demnach 230.380 Tote und 504.460 Verletzte zu erwarten. Die Druckwelle würde noch in Hütteldorf die Fenster bersten lassen, die Aschewolke mit radioaktiver Verseuchung bis Graz reichen.#
"Völlig indiskutabel"
Kritik an diesem Video kommt nun von Michael Ludwig. Wiens Bürgermeister nennt das Video auf Facebook „völlig indiskutabel“ und wirft dem Ministerium vor, „Angst zu schüren“. „Jede Form der Angstmacherei und billigen Effekthascherei ist vollkommen unangebracht.“, so der SPÖ-Politiker.
Das „#Atombomben-Video“ des Österreichisches Außenministerium ist für mich absolut indiskutabel. Es lässt jegliche...
Gepostet von Michael Ludwig am Samstag, 23. Januar 2021
„Wer mit Angst und Schrecken spielt, beweist, dass er jegliches Gespür für die Menschen verloren hat. Regierungsmitglieder sollten durch Empathie und Besonnenheit überzeugen“, kritisiert Ludwig. „Die Bundesregierung wäre gut beraten, sich mit aller Kraft der Bewältigung der Corona Krise anzunehmen. Videos wie dieses tragen leider absolut nicht dazu bei.“, so Wiens Bürgermeister weiter.
Das Außenministerium hat auf den Vorwurf Ludwigs bereits reagiert und auf Twitter geantwortet. „Die Gefahr, die von Nuklearwaffen ausgeht, wird leider oft als abstraktes Problem von Großmächten und militärischen Allianzen gesehen. Dem ist aber nicht so. Wir wollen zeigen, dass die Bilder, die wir aus Hiroshima und Nagasaki kennen, leider nicht der Vergangenheit angehören.“