Der ÖVP-Chef lehnt die Freiheitliche als Bundespräsidentin ab, eine Empfehlung für Amtsinhaber Fischer kommt ihm aber auch nicht über die Lippen.
Mit einem klaren "Nein" hat ÖVP-Chef Vizekanzler Josef Pröll am Dienstag nach dem Ministerrat die Frage beantwortet, ob FPÖ-Präsidentschaftskandidatin Barbara Rosenkranz für ihn persönlich wählbar sei. Eine Wahlempfehlung für Anhänger der ÖVP wollte er dennoch nicht abgeben. Diese seien mündig genug für eine eigene Entscheidung, so Pröll. Er gehe ohnehin nicht davon aus, dass sich Rosenkranz als Magnet für ÖVP-Sympathisanten erweisen werde.
Zur eidesstattlichen Erklärung von Rosenkranz sagte er: "Es ist skurril, dass man sich von einer Ideologie wie der Nazi-Diktatur eidesstattlich distanzieren muss." Dies sei ja wohl eine "grunddemokratische Selbstverständlichkeit".
Ähnlich äußerte sich SPÖ-Bundeskanzler Werner Faymann. "Wer so etwas notwendig hat, hat sich als Kandidatin für das Präsidentenamt disqualifiziert", so der Kanzler zu der Erklärung der Kandidatin. Außerdem: "Ich glaube es erst, wenn die Taten folgen."
- Hier geht's zu Rosenkranz' Grundsatzerklärung im Wortlaut.
ÖVP-Chef Pröll verteidigte trotz der Diskussion um Rosenkranz die Entscheidung seiner Partei, keinen eigenen Kandidaten aufzustellen. Diese sei nicht danach ausgerichtet worden, ob die FPÖ, die Grünen oder sonst wer jemanden ins Rennen schicke.