Barbara Rosenkranz muss sich auch zwei Tage vor der Wahl Nähe zum rechts-rechten Lager vorwerfen lassen. Sie sang eine SS-Hymne mit.
Der Vorfall fand im Juni 2008 statt: Barbara Rosenkranz sprach bei einer Sonnwendfeier der rechten „Landsmannschaft“. Ein von profil auf www.youtube.com veröffentlichter Mitschnitt macht klar, welch Geistes Kinder sich da bei der Windischhütte in Klosterneuburg versammelt hatten. „Jede Hure“, so Rosenkranz damals, finde „großes öffentliches Interesse (...). Die mütterliche Frau dagegen (...) wird als Beispiel eines veralteten Rollenbildes allenfalls belächelt.“
Schrill, aber noch nicht rechtsextrem. Dann aber stimmten die Anwesenden – samt der FPÖ-Politikerin – das SS-Lied Wenn alle untreu werden an. Und zwar wurde das frühere Studentenlied, das in der Nazi-Zeit als Hymne von Heinrich Himmlers SS bekannt wurde, auch in der Nazifassung gesungen: „Wir woll’n das Wort nicht brechen und Buben werden gleich, woll’n predigen und sprechen vom heil’gen Deutschen Reich.“
Überraschend, hätte es doch eine „unschuldige“ Variante gegeben, die mit „von unserem Österreich“ endet. Doch das war wohl nicht deutsch genug.
Zu deutsch ist Barbara Rosenkranz für ihren früheren Parteifreund Ewald Stadler, der einst sogar Lobreden für sie hielt. Für ihn ist die FPÖ-Kandidatin unwählbar. Stadler, in Anspielung auf ihre Gesinnung, gegenüber ÖSTERREICH: „Ich werde sicher keine Wotan-Gläubige wählen.“
Stadler spricht sich für den „Christen“ Rudolf Gehring aus.