Der FPÖ-Chef hat seine Präsidentschaftskandidatin kritisiert, ihre Aussagen zum Verbotsgesetz seien "nicht sehr präzise" gewesen.
Barbara Rosenkranz, FPÖ-Kandidatin für das Amt des Bundespräsidenten, nimmt die von ihrem Parteichef Heinz-Christian Strache geäußerte Kritik an ihrer Person gelassen. Strache hatte am Mittwoch erklärt, dass die Aussagen der Kandidatin zum Verbotsgesetz "nicht sehr präzise" gewesen seien. "Ich habe nicht die Aufhebung des Verbotsgesetzes gefordert, ich werde noch einmal mit ihm darüber reden", so Rosenkranz zum wiederholten Mal.
"Bewusste Falschmeldungen"
In dem Gespräch wolle sie
Strache darlegen, "wie das gelaufen ist." Schützenhilfe erhielt die
niederösterreichische Landesrätin vom Kärntner FPK-Parteichef Uwe Scheuch.
"Die mediale Hetzkampagne hat gezeigt, dass man eine tadellose Politikerin
schlecht machen will", erklärte Scheuch und ortete auch "bewusstes
Kampagnisieren und bewusste Falschmeldungen".
Rosenkranz trat anlässlich eines "Kärnten-Tages" gemeinsam mit Scheuch vor die Presse. FPÖ-Landesparteichef Harald Jannach hingegen begleitete zwar den Wahlkampftross, musste aber während der Pressekonferenz vor der Türe warten. "Dazu war ich einfach nicht eingeladen", sagte Jannach. Die Kooperationsverhandlungen zwischen der FPK (dem ehemaligen BZÖ) und der Kärntner FPÖ sind bisher zu keinem Ergebnis gekommen. Die gemeinsame Unterstützung von Rosenkranz sei "ganz und gar nicht" als bereits vollzogenen Fusion zu verstehen, erklärte Scheuch.
Die am Donnerstagabend geplante erweiterte FPK-Landeparteileitungssitzung sei zwar auch für FPÖ-Mitglieder offen. Das Treffen diene aber nur dazu, Rosenkranz den Funktionären "ungeschminkt" zu präsentieren, erklärte Scheuch. "Es gibt aber keine Zwischenergebnisse für die Öffentlichkeit", meinte der FPK-Politiker.
Kooperation FPÖ - FPK "auf gutem Weg"
Rosenkranz,
die der im Dezember vergangenen Jahres präsentierten Zusammenarbeit zwischen
FPK und FPÖ kritisch gegenüber gestanden war, sieht die Kooperation
inzwischen "auf einem guten Weg". "Ich war davon überzeugt, dass es ein
schwieriges Unternehmen sein wird", begründete die
Präsidentschaftskandidatin ihre damalige Skepsis.
Wahrend FPÖ-Chef Strache ein Ergebnis von 35 Prozent für Rosenkranz bei der Wahl am 25. April nicht ausschließt, will erwartet sich Scheuch in Kärnten "zwischen 20 und 30 Prozent." "Schön wäre es, das beste Ergebnis eines freiheitlichen Kandidaten zu erreichen", meinte Rosenkranz. Dass die FPÖ-Kandidatin polarisiert und noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten ist, zeigte ein Spaziergang von Scheuch und Rosenkranz über den Klagenfurter Benediktinermarkt. Neben viel freundlichem Händeschütteln waren auch etliche Marktbesucher zu beobachten, die offensichtlich fluchtartig vor den Wahlkämpfern das Weite suchten.