Graz-Wahl

Rote Elke macht KP salonfähig

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Die Kommunistin schaffte den Triumph trotz Mini-Budget im Wahlkampf.

20 Prozent der Stimmen, erstmals zweitstärkste Stadtpartei, Siegerin bei den Vorzugsstimmen: Es war ein Triumph auf ganzer Linie, den die 51-jährige Elke Kahr am Sonntag für die Grazer Kommunisten einfuhr. Hinter dem Sieg stecken weder großspurige Wahlversprechen noch kurzfristiger Aktionismus. Kahr vertrat glaubwürdig Tugenden wie soziales Engagement und Bescheidenheit. So machte sie die Kommunisten „salonfähig“.

Statt Wahlgeschenken sanierte Kahr Parkbänke
Auf eine teure Materialschlacht im Wahlkampf verzichtete sie: „Wir kommen auf rund 200.000 Euro Ausgaben“, sagt Kahr im Gespräch mit ÖSTERREICH. Zum Vergleich: Die ÖVP soll mehrere Millionen Euro ausgegeben haben. Wahlgeschenke gab es von der KPÖ auch nicht. Um den Betrag von 5.000 Euro ließ Kahr stattdessen Parkbänke in Graz sanieren. Motto: „Bankerlhilfe statt Bankenhilfe“.

Die „Rote Elke“ spendet außerdem einen Gutteil ­ihres Stadtratgehalts. „Von 5.400 Euro netto behalte ich mir 1.800, weil ich damit auskomme.“ Die Differenz kommt bedürftigen Menschen zugute, die etwa ihre Stromrechnung nicht bezahlen können, einen neuen Boiler brauchen oder Probleme mit der Kinder­betreuung haben.

KPÖ-Erfolg nicht auf die Bundeswahl umlegbar
Für den Experten ist der Grund für den Sieg klar: „Die Person Elke Kahr und ihre Fachkompetenz beim Thema Wohnen bildeten ein stimmiges Paket“, sagt Politologe Peter Filzmaier. „Damit konnte sie Protestwählerstimmen einsammeln.“ Eine linke Ideologie sei damit nicht gewählt worden. „Deswegen ist das Ergebnis auch nicht auf die Bundes-KPÖ umlegbar.“

Den Job als Bürgermeisterin wehrt Kahr (noch) ab. Typisch: Sie will mit dem aktuellen ÖVP-Bürgermeister Siegfried Nagl nur „Bereichskoalitionen“ bilden und so ihre Glaubwürdigkeit behalten.

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