FP-Crashkurs

Rote Hassfigur wird Stadtrat

17.12.2017

Krauss nannte Häupl „Türkenbürgermeister“ und Kurz „Moslem-Staatssekretär“.

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© FPÖ
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Die Personalrochade anlässlich des Regierungseintritts der FPÖ – über die zuerst auf oe24.at berichtet wurde – hat es in sich: Vizebürgermeister Johann Gudenus wechselt in den Nationalrat und wird dort als Klubobmann aufgebaut.

Dem schlagenden Burschenschafter aus der Pennalen Burschenschaft Vandalia, wo auch HC Strache Mitglied ist, folgt Klubchef Dominik Nepp (35) als Vize – ebenfalls Korporierter der schlagenden Burschenschaft Aldania.

Klubchef im Gemeinderat wird Noch-FP-Stadtrat Toni Mahdalik – eine Ausnahme, da er „nur“ Ex-Profi-Kicker bei der Vienna ist. Da für Gudenus jemand aus dem Nationalrat ausscheiden muss, schließt sich der Kreis beim nächsten Burschenschafter, bei Maximilian Krauss (24) – wie Nepp ein Aldane.

Top-Gage

Krauss wird nicht amtsführender Stadtrat statt Mahdalik mit 8.756 € Gage monatlich, einem fürstlichen Salär dafür, dass er künftig nur an Senats-Sitzungen teilnehmen, aber nichts entscheiden darf.

Häupl-Feind

Krauss hat trotz seiner jungen Jahre eine bewegte Vergangenheit hinter sich: 2014 nominierte ihn die FPÖ zum Vizepräsidenten des Stadtschulrats. Kurz zuvor hatte der blaue Jungpolitiker, damals 21, Michael Häupl als „Türkenbürgermeister“ und Sebastian Kurz als „ÖVP-Moslem-Staatssekretär“ bezeichnet sowie die „chemische Kastration für Kinderschänder“ gefordert. Häupl lehnte Krauss rundweg ab. Dieser und die FPÖ tobten, blitzten jedoch mit Klagen wegen Amtsmissbrauchs und vor dem Verfassungsgerichtshof ab.

Wahl am 25. Jänner. Die Wahl von Krauss und Nepp wird am 25. Jänner bei der nächsten Sitzung erfolgen – laut Stadtverfassung genügt ihnen dafür die Mehrheit der Gemeinderäte der eigenen Fraktion.

Würden auch die Stimmen der anderen Parteien zählen, wären sie wohl chancenlos …

Josef Galley

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