Doskozil holt viel Prominenz zu seinem burgenländischen Parteitag.
Oberwart. Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein, dass die SPÖ-Chefin zum Landesparteitag der burgenländischen SPÖ kommt. Da aber im Verhältnis zwischen Pamela Rendi-Wagner und Hans Peter Doskozil die vergangenen Jahre so gut wie nichts selbstverständlich war, ist es nun als klares Zeichen zu verstehen:
Heute soll der burgenländische Landeshauptmann in der Informhalle in seiner Heimatstadt Oberwart erneut zum Chef der Roten in seinem Bundesland gewählt werden. Ein Ergebnis nah den 100 Prozent dürfte dem im Burgenland populären Landeschef sicher sein. In zuletzt publizierten Umfragen würde Doskozil gar 55 Prozent bei Landtagswahlen schaffen.
Sein Verhältnis zu Rendi-Wagner und auch zum früheren SPÖ-Kanzler Christian Kern war mehr als getrübt. Aber: Mit Kern hat Doskozil schon länger eine strategische Partnerschaft. Dieser soll denn auch heute Vormittag gemeinsam mit Ex-SP-Vizekanzler Hannes Androsch und eben Rendi-Wagner gemeinsam auf der Bühne in Oberwart Platz nehmen. Alle drei Roten sollen hier vor der Rede von Doskozil interviewt werden. Ursprünglich rechnete man im Burgenland nur mit Kern und Androsch. Rendi-Wagner nahm aber die Einladung vor geraumer Zeit an.
Viktor-Adler-Plakette für Niessl, kein Lunch
Zeichen. Aus der SPÖ heißt es nun, dass das „in Zeiten der türkisen Grabenkämpfe ein bewusstes Zeichen der Einigkeit“ der Sozialdemokraten sein solle. Rendi-Wagner will in Oberwart Doskozils Vorgänger – Altlandeshauptmann Hans Niessl – denn auch die Viktor-Adler-Plakette überreichen.
Allzu eng dürfte das Verhältnis zwischen Rendi-Wagner und Doskozil aber weiterhin nicht sein. Ein gemeinsames Mittagessen der Parteichefin mit Doskozil ist im Burgenland nicht vorgesehen.