Analyse von Isabelle Daniel

Blaue Richtungsentscheidung und Haiders Schatten

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Strache gewinnt den Machtkampf. Die Analyse von Politik-Insiderin Isabelle Daniel.

In der FPÖ-Spitze atmet man auf: Heinz-Christian Strache hat heute seinen Machtkampf gegen Andreas Mölzer gewonnen. Der umstrittene Deutschnationale hat seine EU-Kandidatur nach einem Ultimatum von Strache  zurückgezogen.

Aus Einsicht? Aus Reue? Mitnichten. Er fühlt sich – Überraschung – als „Opfer“ der ominösen „Jagdgesellschaft“. Soll sein. Doch warum wollte Strache seinen deutschnationalen Weggefährten, der immer wieder mit rassistischen und NS-verharmlosenden Publikationen in seinem Blatt „Zur Zeit“ für Ärger sorgte, nun loswerden? Ganz einfach: Die FPÖ-Spitze hat erkannt, dass Rassismus und Antisemitismus ihnen einen echten Wahlsieg verwehren würden. Diese Lektion hatten die Blauen bereits 2010 im Präsidentschaftswahlkampf von Barbara Rosenkranz gelernt.

Strache folgt mit seinem „Aufräumen“ in der FPÖ übrigens Jörg Haiders Vorbild. Auch dieser verräumte in den 1990er Jahren bereits Mölzer und Co, als es ihm opportun erschien. Um neue Wähler - enttäuschte Rote oder Schwarze - zu ködern, hatte Haider auf reinen Populismus statt auf die einstigen Rechtsaußen-Positionen gesetzt – zumindest eine Zeitlang.

Das will nun Strache wiederholen und hat Mölzer daher „geopfert“. Für unsere Republik ist das freilich gut. Denn die Österreicher haben es nicht verdient von einem Menschen im EU-Parlament vertreten zu werden, der die Europäische Union mit dem verbrecherischen Regime der Nazis vergleicht.

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