Vor Fingerabdruck
Rund 900 gefälschte Reisedokumente 2007
25.04.2008
Im Jahr 2007 wurden in Österreich geschätzte 900 gefälschte Reisedokumente sichergestellt. Doch werden sie mit dem Fingerabdruck ab 2009 wirklich sicherer?
Bei rund zehn davon handelt es sich laut Innenministerium um falsche österreichische Dokumente, der Rest betrifft ausländische Pässe. Genaue Zahlen liegen allerdings nicht vor. Grund: Derzeit gibt es noch keine zentrale Datenbank für die Erfassung von Dokumentenfälschungen, eine solche ist aber in Planung.
Noch keine zentrale Speicherung
Die zentrale Speicherung von
Fälschungen werde seit einigen Monaten angepeilt, scheitere aber noch an
Bedenken seitens der Datenschutzkommission, erläutert ein Mitarbeiter des
Fachbereichs Dokumentenfälschung. Erwartet wird aber, dass spätestens Anfang
des nächsten Jahres die Datenbank in die Realität umgesetzt werden kann.
Seit einem Jahr ist ein entsprechendes System bereits einen Testbetrieb.
Flughafen Wien als Hochburg
Gespeichert werden sollen alle
Dokumente, die "Gegenstand einer polizeilichen Amtshandlung" sind, sprich,
die bei Verkehrskontrollen, Schleierfahndungen etc. abgenommen werden. Das
bedeutet, dass auch Papiere, bei denen der Verdacht auf Fälschung besteht,
in die Datenbank eingetragen werden. Sollte sich dieser als unbegründet
herausstellen, werde das allerdings auch gekennzeichnet, hieß es. Die
meisten gefälschten Pässe beschlagnahmt die Polizei derzeit übrigens am
Flughafen Wien-Schwechat.
Ab 2009 kommt Fingerabdruck
In Österreich soll laut einem
Gesetzesentwurf von Innenminister Günther Platter (V) ab 2009 alle
neuausgestellten Reisedokumente Fingerabdrücke enthalten. Diese Maßnahme
entspricht einer EU-Richtlinie, die bis spätestens Juni 2009 umgesetzt
werden muss. Bei diesem ist das elektronische Lichtbild nicht mehr geklebt,
sondern gedruckt. Die Daten sind zusätzlich auf einem Chip gespeichert.
Nicht fälschungssicher
Experten zweifeln aber bereits jetzt
daran, dass der neue Reisepass wirklich fälschungssicher ist. Die EU weist
aber bisher alle diesbezüglichen Vorwürfe zurück. Lesen
Sie hier mehr dazu.