Landwirtschaftsminister (ÖVP) ruft zu einem "nationalen Schulterschluss" auf.
Landwirtschaftsminister Andrä Rupprechter (ÖVP) hat nach dem russischen Importverbot für europäische Lebensmittel nun eine Gegenstrategie parat: "Wenn jeder einen Apfel pro Woche mehr isst, dann können wir diesen Marktausfall im Obst- und Gemüsebereich schließen", appelliert der Minister am Dienstag im Ö1-"Morgenjournal" an die Österreicher, zu mehr heimischen Produkten zu greifen.
Auch Krankenhäuser, die Gastronomie und Großküchen sollten regionalen Lebensmitteln den Vorzug geben, ruft Rupprechter zu einem "nationalen Schulterschluss" auf. Minister anderer Länder preschten zuletzt mit ähnlichen Appellen vor. Unter dem Twitter-Slogan "iss Äpfel gegen Putin!" wurde etwa in Polen dazu aufgerufen, sich dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zu widersetzen und die heimischen Landwirte zu unterstützen. Auch die lettische Regierungschefin Laimdota Straujuma hat die Letten aufgerufen, mehr einheimische Waren zu kaufen.
Die EU hat gestern für die Bauern der Europäischen Union eine Hilfe von 125 Mio. Euro beschlossen. Laut Rupprechter befinden sich 400 Mio. Euro in "Krisenreserve", die man seiner Meinung nach voll ausschöpfen muss. Auch das heimische Ministerium will Geld in die Hand nehmen und eine Infokampagne starten. Eine geplante Exportoffensive soll sich auf den Nahen Osten, Nordafrika und Asien konzentrieren.
Die Einbußen für die gesamte österreichische Agrar- und Lebensmittelbranche bezifferte der Landwirtschaftsminister in der Vorwoche mit 4,5 Mio. Euro. Die Preise für Äpfel sind bereits gefallen, dabei steht die Haupternte erst bevor.