Trump leugnet Klimawandel. Rupprechter glaubt trotzdem, dass USA die Verträge einhält.
Die Klimakonferenz hat einen Fahrplan für die Paris-Klimaschutzziele beschlossen. Österreichs Umweltminister Rupprechter ist zufrieden.
ÖSTERREICH: Ist Trumps Wahl nicht ein Rückschlag für den Klimaschutz? Die USA wollen aus dem Paris-Vertrag raus.
Andrä Rupprechter: Die Staatengemeinschaft lässt sich nicht davon beirren, was im Wahlkampf gesagt wurde. Auch die neue US-Administration kann nicht so einfach aus dem Abkommen aussteigen, das die USA ratifiziert hat. Das würde ja vier Jahre in Anspruch nehmen.
ÖSTERREICH: Was bedeuten die Beschlüsse für Österreich?
Rupprechter: Die EU hat sich verpflichtet, bis 2030 die Treibhause gegenüber 2005 um 40 % zu reduzieren. Da müssen wir unseren Beitrag leisten. Ich rechne, das werden für uns 36 bis 39 % sein. Wir arbeiten aktuell an unserer Klima- und Energiestrategie und wollen bis Frühjahr Ergebnisse haben. Thema ist etwa eine Ökologisierung des Steuersystems. Ganz aktuell ist die E-Mobilitäts-Initiative, wir brauchen mehr E-Autos. Insgesamt planen wir für 2017 und 2018 ein Hundert-Millionen-€-Umwelt-Paket.
ÖSTERREICH: Österreich ist mit dem Negativpreis „Fossil des Tages“ ausgezeichnet worden. Ist das berechtigt?
RUPPRECHTER: Nein, es ist absurd: Wir sind bei den Treibhausgasen bezogen auf die Wirtschaftsleistung unter den besten 5. Und drei der Länder, die vor uns sind, setzen voll auf Atomkraft.(fis)