Neuer Landesobmann Naderer: "Landesriege stabiler Fels in der Brandung"
Der neue Team Stronach-Landesparteiobmann von Salzburg, Helmut Naderer, hat am Donnerstag im Gespräch mit der APA Gerüchte dementiert, wonach die Partei in Salzburg vom Zerfall bedroht sei. "Ich kann für Salzburg garantieren, dass die Landesriege ein stabiler Fels in der Brandung ist."
Es herrsche bestes Einvernehmen zwischen ihm und dem gestern als Landesobmann abgesetzten Landesrat Hans Mayr sowie den beiden Landtagsabgeordneten Otto Konrad und Gabriele Fürhapter, erklärte Naderer, der auch Vizebürgermeister in Seekirchen ist. Die beiden Abgeordneten fungierten als Landesparteiobmann-Stellvertreter. Hans Mayr sei ein weiteres Mitglied im Landesparteivorstand und er, Naderer, bleibe als neuer Landesparteiobmann weiterhin Klubchef im Landtag.
"Wir sind total zufrieden und stolz darauf, wie Mayr seine Regierungsarbeit im Bereich Wohnbau und Verkehr macht", lobte Naderer seinen Vorgänger. Er werde nun alles daran setzen, um noch schwelende Unstimmigkeiten in der Partei zu kitten, erklärte Naderer, Polizist von Beruf. Als langjähriger Politiker und ehemaliger Landesparteiobmann-Stellvertreter der FPÖ könne er auf eine gewisse Erfahrung zurückgreifen. In der nächsten oder übernächsten Woche sei eine Landesparteivorstandssitzung geplant. Nach dem gestrigen Wechsel sei es erforderlich, Aufgaben zu delegieren. Naderer schloss auch weitere personelle Änderungen nicht aus.
Der überraschende Wunsch von Frank Stronach, dass er die Funktion des Landesparteiobmanns übernehmen soll, sei gestern ausgerechnet zu seinem 51. Geburtstag erfolgt, sagte Naderer. "Um 19.00 Uhr ist mir das Geschenk überreicht worden. Es ist aber eine erhebliche Aufgabe, eine Regierungspartei zu führen."
Naderer ließ durchblicken, dass er basisdemokratische Strukturen einsetzen will: Bis zum Frühjahr 2014 sollten in jedem Salzburger Bezirk Urwahlen abgehalten werden, bei denen der Bezirksparteivorstand gewählt und nicht, wie bisher, bestimmt wird, schlug der neue Landesparteiobmann vor. Danach könnten diese Strukturen auch auf Landesebene umgesetzt werden. Dazu müsse er sich aber erst die Parteistatuten ansehen, ob das Besetzungsrecht nicht ausschließlich Frank Stronach innehabe, sagte Naderer.
Bevor Naderer seine Arbeit als Landesparteiobmann intensiv angeht, nimmt er ab heute noch an einem dreitägigen Betriebsausflug der Polizeiinspektion Bergheim (Flachgau) nach Triest teil. "Ich fahre als Reiseleiter mit. Das habe ich versprochen, und ich halte mein Wort." Naderer ist bei der Polizei in Bergheim Inspektionskommandant, aber wegen seiner politischen Tätigkeit zu 50 Prozent dienstfrei gestellt.