Konsequenzen aus dem Finanzskandal
Salzburgs Stadtchef geht im September – Neuwahl
31.07.2017Salzburgs Stadtchef Heinz Schaden zog die Notbremse und tritt in der nächsten Gemeinderatssitzung zurück.
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Etwas mehr als 18 Jahre war er im Amt – da kann man schon einmal eine Träne zerdrücken. Die Umstände dieses Rücktritts sind noch dazu besondere: Heinz Schaden wurde (nicht rechtskräftig) zu drei Jahren Haft – eines davon unbedingt – verurteilt.
Schaden hatte dafür gesorgt, dass Spekulationsverluste von 5 Mio. Euro von der Stadt an das Land übertragen wurden – das Gericht sah darin „Beihilfe zur Untreue“. Der Staatsanwalt fordert in der Berufung sogar eine noch höhere Strafe für Schaden.
Schaden will bei der nächsten Gemeinderatssitzung am 20. September gehen – seine Rede am Montag war bewegend: Er übernehme die gesamte Verantwortung für den Skandal.
Neuwahl
Laut Stadtverfassung muss der neue Bürgermeister der viertgrößten Stadt Österreichs rund zwei Monate später gewählt werden. Bis dahin übernimmt Schadens ÖVP-Vize Harald Preuner den Job. Der ärgerte sich gestern, dass Schaden nicht sofort zurücktrat.
Debatte um Termin
Heute wollen sich die Parteien jedenfalls schon auf einen konkreten Termin einigen – im Gespräch ist der 19. November. Kommt es zu einer Stichwahl, dann findet diese zwei Wochen später am 3. Dezember statt.
Sie gehen in die Neuwahl
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B. Auinger (35, SPÖ). Der Klubchef im Gemeinderat wurde zu Schadens Nachfolger für das Jahr 2019 designiert – jetzt muss er früher ran. Er kommt aus der Gewerkschaft und trat der SPÖ seinerzeit „ungefragt“ bei.
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Harald Preuner (58, ÖVP). Ihn kennen alle Salzburger, seine Fahrschul-Autos gehörten zum Stadtbild. Preuners ÖVP verlor 2014 ordentlich – jetzt rechnet er sich aber Chancen auf den Chefsessel im Schloss Mirabell aus.
Schadens Abschiedsrede: "Danke Herrgott, dass ich Bürgermeister sein durfte – pfiat Euch!"
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Rücktritt 20. September: „Ich bin zutiefst betroffen von dem Urteil. Ich hätte mir das nicht erwartet. Aber ich ziehe die Konsequenz daraus. Ich werde im Gemeinderat am 20. September offiziell zurücktreten.“
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Zum Urteil: „Ich kann verstehen, dass ich als Bürgermeister als Letztverantwortlicher besonders hart beurteilt werde. Was ich persönlich schwer ertragen kann, ist, dass auch (Magistratsdirektor) Martin Floss und (Stadtfinanzchef) Axel Maurer zum Handkuss kommen. Ich bitte die Medien: Lassts die beiden in Ruhe!“
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Rechtfertigung: „Meine wichtigste Aufgabe ist es, die Interessen der Bürger zu vertreten. Auch in diesem Fall war das meine Überzeugung. Ich weiß, dass die Übertragung (der Swap-Verluste von 5 Mio. an das Land) dem Steuerzahler keinen Schaden verursacht hat. Es hat sich niemand persönlich bereichert.“
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Über sein Amt. „Mein Motto ist jetzt sicher nicht: Ich schleich’ mich, und hinter mir die Sintflut! Nein, die Stadt steht stabil auf allen ihren Beinen. Bürgermeister zu sein, ist wie ein Handwerk. Auch ein Handwerker muss – wenn ihm gesagt wird, du hast Unrecht getan – sein Gewerbe zurücklegen.“
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Zum Abschied: „Ich danke dem Herrgott, dass ich das Glück hatte, dieses Amt zu bekleiden. Pfiat Euch!“