Stark bewacht
Saualm-Sonderanstalt offiziell eröffnet
26.11.2008
Die "Sonderanstalt" für straffällig gewordene Asylwerber auf der Saualm in Kärnten ist von Landeshauptmann Dörfler offiziell eröffnet worden.
Man trage damit dem Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung Rechnung und wolle gleichzeitig den Menschen durch intensive Betreuung helfen, begründete Dörfler vor Journalisten die Installierung der Anstalt in der Einschicht. Der Leiter des Flüchtlingsreferates, Gernot Steiner, meinte, es gebe "dringenden Handlungsbedarf".
Betreuungs- und Sicherheitskonzept
Man habe ein umfassendes
Betreuungs- und Sicherheitskonzept ausgearbeitet, sagte Dörfler. Es gehe
darum, "hochwertige und spezielle präventive Betreuung" zu bieten. Die
Kritik an der "Sonderanstalt" wies Dörfler als "künstliche Aufregung"
zurück. Rund zehn Prozent der Asylwerber würden straffällig, die Einrichtung
auf der Saualm sei aber nur für "schwere Delikte" gedacht, wie etwa
organisierter Diebstahl, schwere Körperverletzung oder Drogenhandel. "Hier
oben abseits der Ballungszentren ist etwa die Verlockung, Diebstähle zu
begehen, wesentlich geringer", meinte der Landeshauptmann.
"Pilotprojekt, völliges Neuland"
Die hier
untergebrachten Asylwerber würden intensiv betreut werden, sowohl von
Psychologen als auch von Sozialarbeitern. "Es wird für jeden ein ganz
individuelles Betreuungskonzept ausgearbeitet", sagte Steiner. Man müsse
dabei auf die unterschiedlichen Nationalitäten Rücksicht nehmen. Steiner:
"Das ist ein Pilotprojekt, wo wir völliges Neuland betreten." Nach einem
halben Jahr bzw. einem Jahr solle das Projekt evaluiert und nötigenfalls
nachjustiert werden.
"35 bis 38 Personen"
Die Zahl der in Frage kommenden
"Insassen" bezifferte Steiner mit "35 bis 38" Personen, die man intensiv
einladen werde, sich hierher verlegen zu lassen. Er betonte die
Freiwilligkeit, "niemand muss hierher kommen", gestand aber zugleich ein,
dass eine Ablehnung der Verlegung auf die Saualm den Verlust der
Bundesbetreuung nach sich ziehe: "Asylwerber haben keinen Anspruch auf ein
bestimmtes Quartier." In Kärnten werden zur Zeit rund 920 Asylwerber betreut.
Bewachung rund um die Uhr
Sicherheitsdirektor Albert Slamanig
erklärte, die Polizei werde eine entsprechende Überwachung des Gebiets
durchführen, dazu soll es regelmäßige Besprechungen zwischen Polizei,
Bezirksbehörden, Gemeinde und Land geben. Derzeit befinden sich sechs
Personen in dem Quartier, zwei Security-Mitarbeiter sind rund um die Uhr
dort stationiert, zur Sicherung des Objektes und der Mitarbeiter, wie betont
wurde.