Der Streit um das König-Abdullah-Zentrum ist ein Umfrage-Turbo für Faymann.
Raus aus dem umstrittenen Saudi-Zentrum – oder nicht? Kanzler Werner Faymann hat sich für Ersteres entschieden. Und die Debatte nutzt der SPÖ massiv, wie die aktuelle ÖSTERREICH-Gallup-Umfrage zeigt (400 Befragte vom 21. bis 22. Jänner). Der „Django-Effekt“, der der ÖVP mit Reinhold Mitterlehner Höhenflüge bescherte, schwächt sich ab:
■ Sonntagsfrage: Die SPÖ kann ihren Hänger überwinden. Faymanns Partei war Ende 2014 bei 23 % an 3. Stelle gelegen: Doch erneut können die Roten einen Punkt zulegen, kommen auf 25 % und spielen wieder um Platz 1 mit. Knapp an der Spitze bleibt die FPÖ mit 26 % – ein Minus von einem Punkt im Vergleich zu Anfang Jänner. Auch die ÖVP verliert, liegt bei 25 % und damit gleichauf mit der SPÖ. Zulegen können auch die Neos: Plus eins auf 7 %.
Parteichef-Barometer: Faymann verbessert sich
Auch Saudi-Befürworter Fischer verliert stark
■ Polit-Barometer: Einen Turbo verleiht der Saudi-Streit Faymann im Polit-Barometer: Gallup fragt, wer positiv bzw. negativ aufgefallen ist. Der Saldo ergibt sich aus beiden Werten: Dabei kann Faymann um 15 (!) Punkte zulegen. Er kommt auf einen Saldo von minus 12. Mitterlehner verliert hier leicht und kommt auf plus 18 %. Und Bundespräsident Heinz Fischer, der sich ebenfalls für das Saudi-Zentrum stark machte, hat ein Minus von 11 Punkten zu verkraften!
■ Kanzlerfrage: Mitterlehner könnte zwar bei einer Kanzler-Direktwahl Platz 1 klar behaupten, „Django“ verliert aber auch hier 3 Punkte: 33 %. Faymann legt um 4 Punkte auf 27 % zu. Wir erinnern uns: Faymann ist für die rasche Schließung des Saudi-Zentrums – Mitterlehner war da skeptisch.
■ Für Ausstieg: Fast müßig zu erwähnen: 53 % der Befragten sind dafür, dass Österreich aus dem Saudi-Zentrum aussteigt, das sich bisher standhaft geweigert hatte, die Peitschen-Strafe für den Blogger Raif Badawi zu verurteilen.