Athen-Besuch

Schallenberg kritisiert "Abseitsstehen" bei Migration

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Schallenberg prangerte das "Abseitsstehen" jener EU-Mitglieder an, die weniger von der Migration betroffen sind.

Athen/Wien. Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hat am Mittwoch Athen besucht. Beim Treffen mit dem griechischen Außenminister Giorgos Gerapetritis ging es insbesondere um die Migration auf den griechischen Inseln und die Stabilität im Östlichen Mittelmeer. Schallenberg prangerte das "Abseitsstehen" jener EU-Mitglieder an, die weniger von der Migration betroffen sind. Dieses Verhalten "unterminiert die europäische Idee".

"Das Grundproblem ist, was ich die Betroffenheitsdebatte nenne. Während einige Staaten betroffen sind, schauen andere EU-Mitglieder weg", zitierte das Außenministerium die Worte des Ressortchefs in einer Mitteilung an die APA. "Wenn andere Staaten also sagen, Migration betrifft sie nicht, dann haben wir ein großes Problem." Er wies demnach auch darauf hin, dass illegale Migration "weiterhin als Waffe eingesetzt" werde.

"250.000 Menschen aus Seenot gerettet"

Er würdigte dabei die Rolle Griechenlands, das "seit Beginn der Migrationskrise 2015 rund 250.000 Menschen aus Seenot gerettet" habe. "Der Vorwurf, Griechenland sei untätig, geht also völlig ins Leere." Schallenberg betonte: "Griechenland verdiene bei der Bekämpfung der illegalen Migration "unsere volle Unterstützung und Solidarität". Man solle auch in Bezug auf die Motive jener Personen, die mit den Booten ankommen, "die ideologischen Scheuklappen ablegen": "Diese Menschen sind vielfach durch mehrere sichere Drittstaaten gezogen."

Mit Griechenlands Verteidigungsminister Nikos Dendias und Schifffahrtsminister Christos Stylianides standen ebenfalls Begegnungen des Außenministers auf dem Programm.

Danach hätte Schallenberg nach Zypern weiterreisen sollen. Der Besuch wurde jedoch kurzfristig abgesagt. Die Visite werde nachgeholte, hieß es aus dem Außenministerium.

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