Grenzenlose PR

Scharfe Kritik vom Regisseur des 2. Kurz-Films

06.09.2023

Doku-Regisseur Kurt Langbein bringt seinen Film "Projekt Ballhausplatz" am 21. September ins Kino. Zuvor läuft "Kurz - Der Film" an. Auf oe24 spart Langbein nicht mit Kritik an diesem Streifen.

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Am Mittwochabend ist die Premiere von "Kurz - Der Film". Jetzt meldet sich der Regisseur des anderen Kurz-Filmes zu Wort.

oe24 gegenüber spricht Kurt Langbein von einem "Reklame-Film" und nennt dessen Bewerbung "grenzenlose PR für Kurz".

 "Feigenblatt für einen Reklamefilm"

Besonders kritisiert Dokumentar-Filmer Langbein, dass im gerade anlaufenden Kurz-Film auch Protagonisten seines eigenen Filmes auftauchen. Namentlich Matthias Strolz (ehemaliger NEOS Chef) und Stephanie Krisper (Neos-Aufklärerin im U-Ausschuss).

"So wie es wirkt, wurden die beiden nach dem Dreh für unseren Film angeworben, teils offenbar unter Vorspiegelung falscher Angaben. Sie scheinen nicht richtig über die Natur dieses anderen Filmes informiert worden zu sein und fühlen sich nicht gerecht behandelt", sagt Langbein gegenüber oe24. Beide dienten nun als "Feigenblatt für einen Reklamefilm".  

© l
 

Kurz-Konterfei am Hochhaus

"Es geht Sebastian Kurz wie immer um grenzenlose PR", sagt Langbein zur Bewerbung von "Kurz - Der Film". Unter anderem wurde ein Hochhaus in Wien mit einem Mega-Plakat umhüllt. Außerdem geht er hart ins Gericht mit den Filmkollegen: "Ich finde es bedauerlich, wenn sich Kollegen für so ein Filmprojekt vereinnahmen lassen." 

Geldfrage. Die Finanzierung, die Geldquellen für "Kurz - Der Film" liegen laut Langbein "im Dunkeln". Hier fordert er Transparenz.

Gegenfilm? Ob er glaubt, dass der Film als Gegenprojekt zu seinem Film gestartet wurde? "Ich fühle mich geehrt, dass dies vermutet wird, aber so wichtig bin ich nicht."

Die Produzenten von "Kurz - Der Film" und dessen Regisseur Sascha Köllnreitner widersprechen und bestreiten jede Nähe zu Kurz oder der ÖVP, sowohl was Ideologie als auch was die Finanzen betrifft.  

Kurz gab ihm kein Interview

Im Film "Projekt Ballhausplatz, Aufstieg und Fall des Sebastian Kurz" will Langbein "den von langer Hand geplanten Aufstieg" des ehemaligen Bundeskanzlers rekonstruieren. Dabei hat er auch Sebastian Kurz oder den ehemaligen Finanzminister Gernot Blümel angefragt, die in "Kurz - Der Film" Interviews geben. Er hat keine bekommen.

Zu Wort kommen im "Projekt Ballhausplatz" ab 21. September unter anderem der ehemalige Generalsekretär der ÖVP Ferry
Maier, Johann Gudenus (Ex-FPÖ), Barbara Toth (Falter), Franz Fischler (ÖVP), Matthias Strolz (Ex-NEOS Chef), der Migrationsforscher Gerald Knaus, Fabio Wolkenstein (Politologe), Helmut Brandstätter (ehemaliger Kurier Chefredakteur), Julian Hessenthaler (Detektiv und Videoproduzent), Bettina Kohlrausch (Autoritarismus-Forscherin), Stephanie Krisper (Neos) und Martin Kreutner (Korruptionsexperte).

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