Auf ATV gingen die Hofburg-Kandidaten nicht gerade zimperlich miteinander um.
Das vorletzte TV-Duell vor der Hofburg-Wahl verkam zu einer Schlammschlacht. Alexander Van der Bellen und Norbert Hofer legten die Samthandschuhe ab und lieferten sich einen 45-minütigen Schlagabtausch auf teilweise niedrigstem Niveau, obwohl Norbert Hofer am Beginn der Sendung verprach, "dass sich beide benehmen werden."
Je länger die Debatte ohne Moderator dauerte, umso untergriffiger wurden die beiden potenziellen Präsidenten. Speziell Hofer attestierte Van der Bellen wiederholt "immer so untergriffig" zu sein, nannte seinen Grünen Kontrahenten aber wenige Sekunden später gleich wieder selbst "oberlehrerhaft" oder warf ihm vor nur "nachzuplappern". Doch Van der Bellen stand ihm in mäßiger Diskussionskultur nicht nach und zeigte Hofer einmal sogar einen leichten "Scheibenwischer". Eine Geste, die unter den blauen Anhängern in den sozialen Medien für viel Aufregung sorgte. Aber auch Hofer hielt sich alles andere als zurück. Als er seinem Gegenüber nicht mehr zuhören wollte, empfahl er diesem mit "der Flasche zu reden." (Anm.: dabei zeigte er auf die Wasserfalsche, die vor den Kontrahenten auf dem Tisch stand.)
Auf welch persönlicher Ebene der Schlagabtausch abgeführt wurde, zeigte sich bei einem kurzen Ausflug in die Wirtschaftspolitik. Kernaussage Van der Bellens Richtung Hofer: "Sie verstehen nichts von Wirtschaftspolitik". Der ehemalige Lauda Air-Mitarbeiter antwortete dem Uni-Professor prompt mit: "Sie haben noch nie in der Wirtschaft gearbeitet."
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Die besten Zitate des TV-Duells
- "Wir versprechen, dass wir uns gut benehmen werden." - Norbert Hofer zu Beginn des Duells.
- "Es ist eine Richtungsentscheidung zwischen einem kooperativen Stil und einem autoritären Stil." - Alexander Van der Bellens Sicht auf den Zweikampf um die Hofburg.
- "Sie wollen ein Lebensverlängerer des Systems sein." - glaubt Hofer von Van der Bellen.
- "Finger weg vom Parlament." - Hofer fürchtet sich vor Eingriffen Van der Bellens im Hohen Haus.
- "Sie sind nicht Heinz Fischer." - sagte Van der Bellen Hofer...
- "Ich bin nicht Heinz Fischer und ich will auch nicht Heinz Fischer sein." - und der gab ihm wenigstens einmal recht.
- "Ich möchte ein föderales Europa und sie Vereinigte Staaten von Europa, wo sie nur noch Landeshauptmann werden könnten." - warnte Hofer Van der Bellen.
- "Ein Jagdgewehr ist keine Waffe in dem Sinn." - darum hat Van der Bellen auch kein Problem mit Unterstützung aus der Jägerschaft.
- "Sei verstehen nichts von der Wirtschaftspolitik." - meinte Van der Bellen über Hofer.
- "Sie haben noch nie in der Wirtschaft gearbeitet." - antwortete Hofer Van der Bellen.
- "Sie sind ein Kandidat der Schickeria, ich bin ein Kandidat der Menschen." - befand Hofer über seinen Kontrahenten.
- "Das ist eine Schweinerei, was sie da machen." - der ließ sich seine Unterstützer nicht zur Hautevolee machen.