Kanzler Kern hat einen Vertrauensvorschuss. Schelling als Hüter unseres Steuergeldes.
Die Österreicher erwarten von der neuen Regierung eine Fülle an Reformen. Das zeigt eine Umfrage von Research Affairs (501 Befragte, Befragungszeitraum 9. bis 15. Juni). Fast die Hälfte fordert, dass die Regierung das komplizierte Steuersystem reformiert und die im internationalen Vergleich hohe Steuerquote senkt. 39 % wollen, dass das System der Krankenkassen vereinfacht wird, und 36 % wünschen sich die Überprüfung von Förderungen auf Zweckhaftigkeit und Doppelgleisigkeiten.
Reformwünsche an die Regierung
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Sorge um heimischen Wirtschaftsstandort
Um den Wirtschaftsstandort Österreich zu sichern, wollen 63 % eine Senkung der Lohnnebenkosten zur Entlastung der Unternehmen.
Sicherung des Wirtschaftsstandortes
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Wirtschaft: Wer die Nase vorn hat
Christian Kern gegen Hans Jörg Schelling – so lautet das neue Duell in der Regierung, wenn es um Wirtschaftspolitik geht. Beiden trauen die Österreicher Reformen zu. Der VP-Finanzminister hat beim richtigen Einsatz von Steuergeldern mit 28 % deutlich die Nase vorn. Aber 21 % trauen SP-Kanzler Kern zu, die Gesetzesflut für Unternehmen besser einzudämmen.
Meiste Wirtschaftskompetenz
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Kurz und Mitterlehner bei Wirtschaft abgemeldet
Sebastian Kurz und auch Wirtschaftsminister Mitterlehner schneiden in Sachen Wirtschaftskompetenz schlecht ab.
Überprüfung von Förderungen
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Weniger Gesetze für Firmen
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Reduzierung der Staatsschulden
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Richtiger Einsatz von Steuern
(Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Beinschab: "Kompetenz bei Schelling und Kern"
Sabine Beinschab von Research Affairs im ÖSTERREICH-Interview.
ÖSTERREICH: Welche Reformen wünschen sich die Österreicher von der Regierung?
Sabine Beinschab: Thema bei vielen ist eine Senkung der Lohnnebenkosten. Generell wünschen sich die Österreicher mehr wirtschaftliches Denken in der Regierung.
ÖSTERREICH: Das trauen sie vor allem Kern und Schelling zu. Warum ist das so?
Beinschab: Schelling hat seine Wirtschaftskompetenz in einigen Praxisbeispielen bewiesen. Kern hat wegen seiner Tätigkeit bei den ÖBB einen Vertrauensvorsprung.
Ablehnung von Kern-Vorstoß: Mehrheit gegen Maschinensteuer
Die Österreicher lehnen eine Maschinensteuer ab. 59 % sagen, sie sind „eher dagegen“, 31 % sprechen sich sogar „in jedem Fall“ gegen eine Maschinensteuer aus. Nur 28 % sind dafür.
Mit der Maschinensteuer oder Wertschöpfungsabgabe wollen die SPÖ und ihr Kanzler Christian Kern Unternehmen mit wenig Personal – aber etwa intensivem Einsatz etwa von Robotern – höher besteuern.
Die Österreicher befürchten mit der Maschinensteuer negative Auswirkungen für den Wirtschaftsstandort.
Sind Sie für die Maschinensteuer?
31% sind in jedem Fall dagegen, nur 6% wollen die Steuer. (Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
Österreich würde an Attraktivität verlieren
57% glauben, dass Österreich an Attraktivität für Unternehmen verlieren würde. Nur 10% erhoffen sich positive Auswirkungen. 17% glauben, dass es gar keine Auswirkungen gebe.
Auswirkung der Maschinensteuer
57% glauben, dass Österreich an Attraktivität verlieren würde. (Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)
EU-Austritt: 35 Prozent sehen Vorteile
58% befürchten keine Nachteile, falls Österreich irgendwann einmal nicht mehr bei der EU ist. 35% sagen sogar: „Es geht uns wirtschaftlich dann besser.“ Für 23% der Befragten gibt es keinen Unterschied zwischen Mitgliedschaft und Austritt.
39% sehen allerdings erhebliche Nachteile und glauben, dass sich die wirtschaftliche Situation verschlechtern würde.
Im Vergleich zu anderen EU-Ländern sind die Österreicher stolz auf das Gesundheitssystem (62%) und das Sozialsystem (53%).
Wie ginge es Österreich ohne EU?
Mehr als ein Drittel glaubt: Es ginge uns wirtschaftlich besser. (Quelle: Tageszeitung ÖSTERREICH)